Außerschulische Lernorte (SDG 4)

Als-PaulDas nachhaltige Entwicklungsziel 4 bezieht sich darauf, eine inklusive, gleichberechtigte und hochwertige Bildung zu gewährleisten und Möglichkeiten lebenslangen Lernens für alle zu schaffen.

Zur Filmbildung gehört nicht nur die Fähigkeit, Bilder zu decodieren, sondern, und das ist wesentlich, ihr Potential, Weltverständnis herzustellen, zu erkennen und die Reflexion darüber anzuregen.

Und wo versteht man Filme besser als im Kino?

Seit 2006 führt Vision Kino regelmäßig Schulkinowochen durch, um die Auseinandersetzung mit Filmen für unterschiedliche Altersstufen anzuregen. Mit Hilfe der SchulKinoWochen soll allgemein das Bewusstsein für Möglichkeiten der Filmerziehung und das Kino als Ort der kulturellen Bildung im Kontext des Schulunterrichts gestärkt werden. Die SchulKinoWochen finden – je nach Bundesland verschieden – im Frühling und im Herbst jeden Jahres statt. Die Filmangebote sind nach Bundesland unterschiedlich und beziehen sich auf die jeweiligen Lehrpläne und Schwerpunktsetzungen. Auf der Liste der Filmempfehlungen sind auch Filme zu Globalisierungsfragen, SDGs, Migration oder Nord-Süd-Themen, die sich gut im Rahmen der Immer_noch_eine_unbequeme_WahrheitVielfalt des Globalen Lernens einfinden. „Haus ohne Dach“ von Soleen Yusef zum Beispiel, in dem sich drei Geschwister mit dem Leichnam ihrer Mutter auf den beschwerlichen Weg in das irakische Kurdistan machen, um ihrem letzten Wunsch nach einem Begräbnis in der Heimat zu entsprechen. In dem Film „Immer noch eine unbequeme Wahrheit. Unsere Zeit läuft“ von Bonni Cohen, Jon Shenk knüpft der ehemalige US-amerikanische Präsidentschaftskandidat Al Gore an seinen Oscar-prämierten Vorläuferfilm an und macht sich – zehn Jahre später – erneut auf die Suche nach den verheerenden Auswirkungen des Klimawandels und seinen Folgen für uns alle. In seinem Dokumentarfilm „Als Paul über das Meer kam“ begleitet Filmemacher Jakob Preuss den Kameruner Paul Nkamani bei seiner gefährlichen Reise von der spanischen Exklave Melilla in Marokko nach Spanien, Frankreich und schließlich Deutschland. Jakob beginnt seinen Dokumentarfilm aus der Position des Beobachters, doch je länger er Paul begleitet, desto schwerer fällt es ihm, seine neutrale Position aufrecht zu erhalten.

Unter dem Titel 17 Ziele – Unsere Verantwortung steht auch ein Programm zu den SDGs, den nachhaltigen Entwicklungszielen der Vereinten Nationen, zur Verfügung. Ein aus insgesamt acht Filmen bestehendes Programm beschäftigt sich am Beispiel von vier ausgewählten Zielen für nachhaltige Entwicklung mit dem Ist-Zustand, mit Bedürfnissen heutiger und kommender Generationen, regt dazu an gemeinsam hinzuschauen, kritisch zu hinterfragen und die eigenen Gestaltungsmöglichkeiten zu erkunden. Eines der bedachten Ziele ist SGD 4, das auf die unbedingte Notwendigkeit einer nachhaltigen Bildung für alle verweist. Hier wird der Film „Nicht ohne uns“ von Sigrid Klausmann empfohlen. Der Film begleitet 16 Kinder aus 15 Ländern auf ihrem Weg zur Schule. Dabei sprechen die Kinder darüber, wie sie die Welt sehen, aber auch über allgemeine gesellschaftliche Themen wie etwa Frieden und Sicherheit, die Angst vor Kriegen und dem Klimawandel, die Skepsis gegenüber Kernkraft und ihre Sorge um die Umwelt. Alle Filme des Themenschwerpunkts sind mit Materialien für den Unterricht ausgestattet. Empfohlen wird außerdem, einen Referenten/eine Referentin aus dem Programm Bildung trifft Entwicklung zum Filmgespräch einzuladen. Das Programm BtE gibt es in verschiedenen Bundesländern und empfiehlt GesprächspartnerInnen zu unterschiedlichen Fragen von Globalisierung, fairem Handel oder Globalem Lernen.

ephraimZum Thema des SDG 2: Den Hunger beenden wird der Film „Ephraim und das Lamm“ von Yared Zeleke empfohlen. Ephraim und sein Vater sehen sich gezwungen, nach dem Tod der Mutter ihr Heimatdorf im Norden des Landes zu verlassen, da es dort nicht mehr genug zum Überleben gibt. Der Vater will in der Hauptstadt Arbeit suchen, der Sohn soll derweil bei Verwandten im Bergland untergebracht werden. Ephraim leidet unter der Trennung, nur das Lamm Cuni, das er von seiner Mutter bekommen hatte, vermag ihn zu trösten. Doch langsam muss der Junge erkennen, dass er einen Platz in seiner neuen Familie einnehmen und Abschied nehmen muss.

Auf der homepage von VisionKino gibt es auch Hinweise zur Lehrfortbildung in Fragen Filmbildung und es wird über das seit dem 01.03.2018 gültige Urheberrecht in der Wissensgesellschaft informiert.