Cannibal Tours
„Ich frage mich, ob ihre Lebensweise besser ist als die unsere, so im Einklang mit der natur?“ – „Den Experten zufolge sind sie glücklich und gut genährt.“ – „Das stimmt. Das Problem ist Apathie und Faulheit.“ – „Aber wir sollten versuchen, ihnen zu helfen, in der Welt vorwärts zu kommen. Wir sollten sie ausbilden und sie dazu anregen, sich anders zu verhalten.“
Dieser Dialog ist teil einer Diskussion, die Touristen auf einem Luxusboot führen, mit dem sie auf dem Sepik in Papua-Neuguinea unterwegs sind. Soeben sind sie vom besuch in einem Dorf zurückgekehrt. Der Film lenkt den Blick auf die Unterschiede und die verblüffenden Ähnlichkeiten, die deutlich werden, wenn „zivilisierte“ auf „primitive“ Menschen treffen. O’Rourke will mit diesem Film zwei Reisen nachzeichnen: die Kreuzfahrt selbst und eine Reise im metaphysischen Sinne, in der versucht wird nachzuzeichnen, welchen Platz die „Anderen“ in der Vorstellungswelt der westlichen Bevölkerung einnehmen. Es wird ein Blick geworfen hinter das fließende Konzept der Zivilisation, dorthin, wo die moderne Massenkultur an die essentiellen Aspekte des menschseins stößt und sich daran reibt. Ein Prozess, in dem sich viel, was als westliche werte gilt, als hohl und banal entpuppt. Auf eindrückliche und humorvolle Art lässt der Film den Besuchern und den Besuchten Raum, ihre Eindrücke der jeweils anderen zu schildern.
Produktionsjahr | 1988 |
Produktionsland | Australien |
Ziel-/Altersguppe | ab 16 Jahren |
Formate | VHS |
Länge | 55 Minuten |
Buch | Dennis O'Rourke |
Regie | Dennis O'Rourke |
Kamera | Dennis O'Rourke |
Ton | Tim Lichtfield, Chris Owen |
Schnitt | Tim Lichtfield |
Produktion | Dennis O'Rourke |
Genre | Dokumentarfilm |
Sprachfassung | OmU |