Die fünfte Jahreszeit
Ein Dorf inmitten des weiträumigen persischen Hochlands ist der Schauplatz dieses Films über den Versuch, eine seit Menschengedenken andauernde erbitterte Feindschaft zwischen zwei rivalisierenden Familienclans zu beenden. Scheinbar ausweglos polarisiert der Familienzwist zwischen den Jamalvandis und Kamalvandis das Leben der Dorfbewohner in der abgelegenen Bergregion. In der Hoffnung auf eine Wende zum Besseren hat die junge Mehrbanou Jamalvandi in die Hochzeit mit Karamat, dem ältesten Sohn der Kamalvandis eingewilligt. Auf der festlich arrangierten Hochzeitsfeier machen sich Freude und Erleichterung breit. Als sich der Bräutigam jedoch weigert, den versprochenen Brautpreis zu zahlen, kommt es zum Eklat. Mehrbanou ist tief gekränkt, aufs Neue bricht die schon überwunden geglaubte Sippen-Feindschaft auf. Die Hochzeit platzt, in seiner Aufregung stirbt der Großvater der Braut an einer Herzattacke.
Eine neue Ära für das Dorf bricht an, als Karamat sich vom Erlös seines verkauften Ackerlandes einen klapprigen Kleinbus anschafft. Endlich, so auch die Hoffnung des Bürgermeisters, sollen die Dörfler Anschluss an die nächste Stadt bekommen und auf diesem Wege vielleicht auch die uralte Fehde vergessen. Ungerührt davon ruft die eigensinnige Mehrbanou auf dem Dorfplatz die bald immer zahlreicher erscheinenden Fahrgäste zum Boykott der Busfahrten auf. Ihr Kampf wird zu einer Frage von Ehre und Anerkennung. Nachdem es der Unbeugsamen auch mit dem Gewehr im Anschlag nicht mehr gelingen will, selbst die Mitglieder ihrer eigenen Sippe vom Einkaufen in der Stadt mit dem Bus abzuhalten, gibt sie dem Ganzen eine überraschende Wendung. Kurzerhand investiert sie den Erlös aus dem Verkauf ihres Feldes in einen eigenen Bus und gewinnt ihren Bruder Jozar als Fahrer.
Und schon beginnt zwischen den rivalisierenden Busgesellschaften der Kamalvandis und Jamalvandis ein harter Konkurrenzkampf um die Gunst der zahlenden Fahrgäste. Ein halsbrecherisches Wettrennen zwischen den beiden Bussen endet in einer veritablen Massenprügelei, die freilich für alle Beteiligten glimpflicher ausgeht, als es den Anschein hat. Beherzt nimmt sich Mehrbanou der verfahrenen Situation an, dank ihrer Courage deutet sich am Ende gar so etwas wie ein versöhnlicher, abermals überraschender Ausgang des „Dramas“ an.
Produktionsjahr | 1997 |
Originaltitel | Fassloh Padjom |
Produktionsland | Iran, Frankreich |
Ziel-/Altersguppe | ab 16 Jahren |
Formate | 35 mm, 16 mm |
Länge | 80 Minuten |
Buch | Bahram Beyzai, Rafi Pitts |
Regie | Rafi Pitts |
Kamera | Nemat Haghighi |
Ton | Parviz Abnar |
Musik | Jamshid Pourati |
Schnitt | Hassan Hassansoost |
Darsteller | Roya Nonahali, Ali Sarkhani, Parviz Poorhosseni, Ghorban Nadjafi, Golab Adineh |
Produktion | Le Poisson Volant, Paris, Farabi Cinema, Teheran |
Genre | Spielfilm |
Sprachfassung | OmU |