Eisenfresser

In Bangladesh am Strand von Chittagong finden ausgemusterte Tanker und Containerschiffe ihr Ende. Tausende von Arbeitern ziehen die Ozeanriesen mit Hilfe von Stahlseilen an Land. In den Abwrackwerften zerlegen sie in mühsamer Handarbeit die Riesenschiffe. In der Landessprache werden die Arbeiter „Lohakhor“ genannt, „Eisenfresser“.
Regisseur Shaheen Dill-Riaz, der in der Nähe von Chittagong aufgewachsen ist, wollte wissen, wer die Menschen sind, die über Monate für einen Hungerlohn in den Süden kommen. Die Werft, die er dazu besucht hat, trägt den Namen PHP. Das steht für »Peace, Happiness and Prosperty«. Die Kleinbauern Kholil und Gadu heuern seit Jahren Männer aus dem armen Norden an, meist Verwandte und Nachbarn aus ihrem Dorf. Die alljährliche Hungersnot nach den Überschwemmungen der Regenzeit zwingt sie, ihre Heimat zu verlassen. In Chittagong, hoffen sie, das Geld zum Überleben ihrer Familien zu verdienen. Auf einer der Werften angekommen, werden sie nicht einfach angestellt, sondern finden sich in einem komplizierten Geflecht, das sie mit nicht ausgezahlten Vorschüssen und Krediten knebelt. Da sie nur in werfteigenen Unterkünften wohnen und sich nur bei den ortsansässigen Lebensmittelhändlern versorgen können, sind sie am Ende der Saison hoch verschuldet. Nach Abzug der aufgehäuften Kosten bleibt ihnen oftmals nicht einmal genug, um die Heimreise zu bezahlen. Ausgebeutet, ausgelaugt und gebrochen, sitzen sie in einer regelrechten Schuldenfalle. Dabei erledigen gerade sie die härtesten und auch gefährlichsten Arbeiten.

Länder/Kontinente (inhaltlich): Asien, Bangladesh

Produktionsjahr2007
ProduktionslandDeutschland, Bangaldesh
Ziel-/Altersguppeab 16 Jahren
FormateDVD
Länge85 Minuten
BuchShaheen Dill-Riaz
RegieShaheen Dill-Riaz
KameraShaheen Dill-Riaz, Lawrence Apu Rozario
TonMd. Abdur Satter
SchnittAndreas Zitzmann
ProduktionLemme Filmproduktion
Auszeichnungen1.Preis, Eine-Welt-Film-Preis NRW beim Fensehworkshop Entwicklungspolitik; 1. Preis, Internationaler Wettbewerb des Tel-Aviv International Documentary Film Festivals, 2008; Grimme-Preis 2010 Sektion Information und Kultur
GenreDokumentarfilm
SprachfassungOmU