Gregorio

Jacinto, ein Kleinbauer aus den Anden, weiß, dass auch in diesem Jahr die Ernte nicht ausreichen wird, geht, trotz der Warnungen des Vaters in die Stadt, um dort Arbeit zu suchen. Nachdem er Arbeit gefunden hat, lässt er seine Frau und die Kinder nachkommen. Für den 12jährigen Gregorio hatte die Welt bis dahin aus Bergen, Bäumen, der Arbeit auf dem Feld, dem Unterricht in der Dorfschule bestanden. Jetzt nähert er sich staunend der völlig neuen Welt der peruanischen Hauptstadt Lima. Gregorios Vater hat tagsüber auf einer Baustelle als Lastenträger Arbeit gefunden, nachts bewacht er die Baustelle. Die Familie wohnt in einem kleinen dunklen Zimmer zur Untermiete. Als der Familie das Zimmer gekündigt wird, versuchen sie, durch eine illegale Landbesetzung am Rande der Stadt zu einer neune Bleibe in den Elendsvierteln zu kommen, die sich wie ein Gürtel um den Stadtkern von Lima schließen. Bald verschlechtert sich der Gesundheitszustand des Vaters. Er verliert seine Stelle. Als der Vater stirbt, muss Gregorio als ältester Sohn die Rolle des Familienoberhauptes übernehmen. Er versucht, die Familie als Schuhputzer durchzubringen. Jeden morgen verbringt er zwei Stunden im Bus, bevor er an seiner Arbeitsstelle im Stadtzentrum ankommt. Zuerst empfinden ihn die anderen Schuhputzer als Konkurrenz, doch schon bald entsteht eine Freundschaft unter den Jungen. Als sich seine Mutter mit einem Mann aus der Nachbarschaft anfreundet, beginnt Gregorio, sich immer mehr von seiner Familie zu entfremden. Er und seine Freunde verdienen sich ihr Geld auch als Straßenclowns und mit kleinen Gaunereien. Nach der Arbeit ziehen sie immer häufiger gemeinsam los, gehen in die wohlhabenden Teile der Stadt, die von den Armen keine Notiz nimmt, schauen sich us-amerikanische Filme an oder rauchen „pasta basica“, eine billige Droge, die sie für einige Zeit in eine andere, bessere Welt führen soll.
Als seine Freunde nach einem Taschendiebstahl von der Polizei verhaftet werden, kann Gregorio mit dem Geld entkommen. Er fährt nach Hause, um das Geld abzuliefern. Seine Mutter weist jedoch das „schmutzige Geld“ zurück, das er ihr großspurig auf den Tisch legt, da sie annimmt, dass er es nicht auf ehrliche Weise verdient haben kann. Wütend gibt er es für Essen und Trinken aus. Als seine Freunde, denen man nichts nachweisen konnte, aus dem Gefängnis zurückkommen, sind auch sie empört über das Verhalten von Gregorio. Schließlich bleibt er allein zurück.
aus: Kindheit und Jugend in Peru. Dokumentation zu den Filmen „Gregorio“, „Juliana“, „Gregorio und Juliana“. Hg. EZEF 1997

Länder/Kontinente (inhaltlich): Lateinamerika, Peru
Produktionsjahr1984
ProduktionslandPeru
Ziel-/Altersguppeab 12 Jahren
FormateVHS, 16 mm
Länge90 Minuten
BuchGrupo Chaski unter Mitarbeit von Luis Urtuega
RegieGrupo Chaski
KameraAlejandro Legaspi
MusikArturo Ruiz del Pozo
DarstellerMarino Leon de la Torre, Vetzy Perez-Palma, Augusto Varillas, Julio Pacora, Oscar Huayta, Marco Jaime, José Savedra
ProduktionGrupo Chaski
GenreDokumentarischer Spielfilm
SprachfassungOmU