Mit den Augen eines Flüchtlingskindes
Die 11-jährige Fatima und ihre ein Jahr ältere Freundin Jasmin sind den Massakern in ihrer Heimat Darfur, Sudan, entkommen. Mit den Überlebenden ihrer Familien konnten sie sich in das Flüchtlingslager Bredjing im Südosten des Nachbarlandes Tschad retten. Sie gehörten zu den ersten Ankömmlingen, ihre Eltern bekamen anfangs Arbeit und Geld von einem Hilfswerk, doch mittlerweile arbeitet der Vater auf dem lagereigenen Markt als Schneider, die Mutter versucht unentgeltlich auf der Krankenstation die Traumata der Neuankommenden aufzufangen. Das Lager ist auf 35.000 Menschen angewachsen. Der Film beobachtet die Mädchen im Lager, beim Holz sammeln, singen, lernen. Ihr Alltag scheint ruhig, eingespielt und gelassen, teilweise sogar unbeschwert, doch wenn sie erzählen, was sie gesehen und erlebt haben, wird die Trauer über die Vergangenheit greifbar. „Vom Himmel sind Schüsse gefallen auf Männer und Kühe. Es gab nichts, was sie nicht zerstörten“ berichtet Jasmin. Sie, das sind die Janjaweed, die Reiter, die mit großer Grausamkeit ihre Opfer jagten und töteten. „Wenn ich zurückgehe, müsste ich an all das wieder denken. Ich will nicht zurück“. Ihre Freundschaft gibt den Mädchen Kraft, die Religion, der Islam, Hoffnung, die Schatten der Vergangenheit zu tragen und mit der Ungewissheit der Zukunft umzugehen. Die ruhigen, beobachtenden Szenen und langen Einstellungen geben den Zuschauern Zeit und Raum, das Gesehene zu erfassen.
Der Film steht im Portal der Ev. und Kath. Medienzentralen zum Download zur Verfügung. Informationen zu Zuständigkeit und Konditionen: https://medienzentralen.de/auth
Produktionsjahr | 2005 |
Produktionsland | Deutschland |
Ziel-/Altersguppe | ab 16 Jahren |
Formate | DVD, online |
Länge | 59 Minuten |
Buch | Susan Gluth |
Regie | Susan Gluth |
Kamera | Susan Gluth |
Ton | Mark Parisotto |
Musik | Deborah Chuonyo, Jane Mbeda, Christoph Zirngibl |
Schnitt | Ulrike Tortota |
Produktion | Artdocu |
Genre | Dokumentarfilm |