Selbé, eine von vielen
Selbé, 39 Jahre alt und Mutter von acht Kindern, lebt allein in einem senegalesischen Dorf. Ihr Mann ist, wie viele andere Männer auch, vor vier Monaten in die Stadt gegangen, um dort Arbeit zu suchen. Selbé muss für den Unterhalt der Familie alleine Sorgen. Seit ihrer heirat hat sie, abgesehen von der jährlichen Hirseernte, mit der die Familie einen Monat überleben kann, nie etwas von ihrem Mann erhalten. Für alles andere muss Selbé alleine sorgen. Sie sammelt Meeresfrüchte, die sie verkauft, um vom Erlös ein wenig Hirse oder Reis zu kaufen. Sie handelt mit Fischen und Alkohol, schürft Salz in einem Wasserloch und arbeitet auf dem Feld. Nebenbei muss sie noch die tägliche Hausarbeit verrichten, Wasser und Brennholz holen, Hirse stampfen und die Mahlzeiten zubereiten. Die Frauen unterhalten sich über den Verbleib ihrer Männer, die während der Trockenzeit in die Vorstädte wandern, um Arbeit zu finden. Zumeist aber kommen sie mit leeren Händen zurück. Die im Dorf verbliebenen Männer halten Versammlungen ab, weigern sich aber, den Frauen bei der täglichen Arbeit zur Hand zu gehen. Selbés Sohn möchte zur Schule gehen, doch die Verhältnisse sind so, dass selbst das nicht möglich ist.
Produktionsjahr | 1984 |
Originaltitel | Selbé et tant d'autres |
Produktionsland | Deutschland, Senegal |
Ziel-/Altersguppe | ab 14 Jahren |
Formate | 16 mm, VHS |
Länge | 30 Minuten |
Buch | Safi Faye |
Regie | Safi Faye |
Kamera | Papa Moctar Ndoye |
Schnitt | Andrée Daventure |
Produktion | Faust Film, München, Safi Faye, Dakar |
Genre | Dokumentarfilm |