The One Man Village
Der Film begleitet das Leben in dem christlichen Dorf Ain El-Halazoun im Libanongebirge, das im Zuge der Kämpfe während des Bürgerkriegs von 1975 bis 1990 verlassen wurde. 1983 kam es im Libanongebirge, eine Autostunde von Beirut entfernt, zu gnadenlosen Kämpfen zwischen christlichen und drusischen Milizen, die in Vergeltungsmaßnahmen in Form von Massakern an der Zivilbevölkerung sowie Vertreibungen endeten. Die christliche Bevölkerung des Libanongebirges musste nach Beirut fliehen, ganze Dörfer, inklusive Ain El-Halazoun, wurden entvölkert und zerstört. Eine Aussöhnung wurde 1994 öffentlich deklariert und den Christen erlaubt, zurück zu kehren. Dreizehn Jahre später ist Ain El-Halazoun immer noch ein Geisterdorf. Seine Bewohner haben sich trotz der schwierigen Lebensumstände entschieden, in Beirut zu bleiben. Sie kommen ins Dorf, um ihr Land zu bestellen oder nach ihren Häusern zu sehen und verlassen den Ort immer vor Sonnenuntergang. Nur ein Mann ist ganz nach Ain El-Halazoun zurückgekehrt: Semaan El Habre. Über den Zeitraum von einem Jahr hat Simon El Habre mit seinem Filmteam die Alltagsroutine in seinem Dorf beobachtet. Sein Portrait eines quasi-Geisterortes reflektiert die kollektive und die individuelle Erinnerung. Es stellt formale Aussöhnungen in Frage. Und dennoch ist es, durch die Geschichte von Semaan, der allen Hindernissen zum Trotz zurück gekehrt ist, auch und vor allem die Geschichte einer Heilung.
Produktionsjahr | 2008 |
Originaltitel | Semaan Bil Day’ia |
Produktionsland | Libanon |
Ziel-/Altersguppe | ab 16 Jahren |
Formate | DVD |
Länge | 86 Minuten |
Buch | Simon El Habre |
Regie | Simon El Habre |
Kamera | Bassem Fayad, Marc Karam |
Ton | Chadi Roukoz |
Schnitt | Simon El Habre |
Produktion | Beirut DC, mec film |
Genre | Dokumentarfilm |
Sprachfassung | OmU |