Beshkempir Der Adoptivsohn
Der erste Spielfilm von Aktan Abdikalikow erzählt die Geschichte vom Erwachsenwerden, in deren Mittelpunkt der Junge Azate steht. Durch einen wütenden Freund erfährt er, dass er ein Adoptivkind ist, ein Beshkempir, was sein Leben zunächst aus der Bahn wirft. Doch ist es, wie in der Anfangsszene deutlich wird, durchaus üblich, dass ein Paar, das keine Kinder bekommen kann, das Kind einer kinderreichen Familie adoptieren. Denn in den ersten Lebensmonaten gehört es noch der Mutter Erde und kann, begleitet von den fünf Großmüttern, seiner „richtigen“ Mutter übergeben werden. Auch wenn diese Geschichte Aus- und Angelpunkt des Films ist, so handelt er doch eigentlich von den inneren Umbrüchen, die Azate und seine Freunde an der Schwelle zum Erwachsen werden erleben. Die Geborgenheit in der gruppe und im Dorf, die Einsamkeit und die Suche nach Neuem, das erste sich verlieben. Entstanden ist ein poetischer Film, der in den Bildern der Natur schwelgt. „Man hat den Begriff Poesie schnell einmal zur Hand, wenn einem die Worte ausgehen beim Betrachten eines Filmes. Im Fall von "Beshkempir" von Aktan Abdikalikow kann man gar nicht anders als von reiner Poesie zu reden, von einer Sanftheit der Erzählung, von einer Sinnlichkeit der Bilder, von einer Nähe am Wesen des Lebens, der Natur, der Liebe. „Beshkempir“ ist nicht nur der erste Spielfilm von Aktan Abdikalikow, es ist auch die erste Produktion, die in der ehemaligen Sowjetrepublik Kirgisien, dem heutigen Kirgisistan, seit ihrer Unabhängigkeit gedreht wurde. Eine wahre Entdeckung, die in ihrem visuellen Bewusstsein an große Stummfilme erinnert oder an eine der schönsten Liebesgeschichten des Kinos, an die Verfilmung von Dschingis Aitmatows Roman "Dshamilja". (Walter Ruggle in: Trigon Magazin 9/2000)
Produktionsjahr | 1998 |
Produktionsland | Kirgisistan |
Ziel-/Altersguppe | ab 12 Jahren |
Formate | 35 mm |
Länge | 81 Minuten |
Buch | Aktan Abdikalikow, Avtandil Adikulow, Marat Sarulu |
Regie | Aktan Abdikalikow |
Kamera | Hassan Kidiraliew |
Musik | Nurlan Nischanow |
Schnitt | Tilek Mambetowa |
Darsteller | Mirlan Abdikalikow, Albina Imashewa, Adir Abdikalikow Bakit, Bakit Djilkchiew, Djilkchiew Mirlan, Cinkozoew Talai Mederow |
Produktion | Kirgisfilm/Noé Productions |
Auszeichnungen | Hauptpreise in Locarno (Silberner Leopard), Großer Preis beim Festival von Montreal; Bester Film, Festival Cottbus; Publikumspreis Wien |
Genre | Spielfilm |
Sprachfassung | OmU |