Chaupi Mundi Die Mitte der Welt
Vor dem Einschlafen erzählt José, der Großvater, seiner Enkelin die Legende von den Vulkanbergen Taita Imbabura und Mama Cotacachi, zwischen denen sie leben: „Wenn Imbabura seine Freundin besuchen geht, kommt er mit einem Regenschauer und mit einem Wind, um seine Freundin schön anzuziehen. Er zieht ihr Schnee an... Taita Imbabura hat seiner Freundin den Rücken zugekehrt und auf die andere Seite gepinkelt. Deswegen haben wir kein Wasser...“
Dann stellt sich Elena vor. Die 12jährige lebt seit dem Tod ihrer Mutter bei der Familie ihrer ältesten Schwester und den Großeltern in San Roque. Sie sind Otavalenos und zu erkennen an ihrer Tracht, den blauen Samtröcken und den gestickten Blusen der Frauen und dem Zopf, den auch die Männer tragen.
Bei der täglichen schweren Arbeit für den Familienunterhalt sind die Kinder beteiligt. Elena holt in großen Kanistern Wasser zum Trinken und Kochen aus dem Bach; José kämmt Wolle und Maria spinnt. Die Familie lebt neben der Landwirtschaft vor allem vom Weben. Das kleine Hausschwein Pancha ist wie ein Freund für Elena, es ist ein kostbarer Besitz.
Elenas beste Freundin heißt Janet, sie sind jeden Tag zusammen, auch in der Schule. Hier betrachten die Kinder den Globus. Jeden Mittag um 12 Uhr steht die Sonne. genau über ihnen, so dass sie keinen Schatten haben. Daran kann man sehen, dass sie am Äquator leben, in Ecuador, in der Mitte der Welt.
José erzählt die Legende vom Milchbaum, zu dem die Kinder gebracht werden, wenn es nicht regnet - damit die Tränen der Kinder den Regen bringen.
Einmal im Monat gehen die Otavalenos auf den Friedhof, um ihre Toten zu besuchen. Sie sprechen mit ihnen und essen dort gemeinsam. Wenn Elena eine wichtige Entscheidung treffen muss, geht sie auf den Friedhof und spricht mit ihrer Mutter.
Als die Familie kein Geld mehr hat, um Wolle zu kaufen, weiß Elena, dass das Schwein Pancha verkauft werden soll.
Elena erwacht nach einem Alptraum. Statt am Morgen in die Schule zu gehen, reißt sie von zu Hause aus und macht sich mit Pancha auf den Weg, um Arbeit zu suchen.
Elena begegnet Kindern auf dem Feld, die bei der Ernte arbeiten, schaut ihnen zu und beginnt zu träumen; sie denkt an José, an die Legende vom Kater und den Mäusen, eine Parabel auf die Eroberung Südamerikas durch die Spanier.
Auch der kleine Schnellstricker, den sie dann trifft, muss schwer arbeiten, ebenso wie die Jungen, die in einer Manufaktur Seile aus Sisal herstellen.
Bei ihrer vergeblichen Suche nach Arbeit schaut sie einem alten Mann beim Körbchenflechten zu. Der Alte schenkt Elena ein Körbchen.
Am Abend gelangt Elena in einen Wald; obwohl die Umgebung in der Dämmerung bedrohlich erscheint, schläft sie ein. Am nächsten Morgen sieht sie,, dass das Körbchen aufgegangen ist und viele immer kleinere Körbchen herausgefallen sind. Das bringt Elena auf die Idee, die Körbchen auf dem Markt an Touristen zu verkaufen.
Nach Hause zurückgekehrt gibt es zunächst Ärger, aber gemeinsam mit ihrer Freundin Janet fährt Elena zum Markt. Die Touristen fotografieren, kaufen Teppiche, Ponchos und die Körbchen.
Die Körbchen sind verkauft, es ist genug Geld zusammen gekommen, der Körbchenmacher wird sich über seinen Anteil freuen und Pancha ist erst einmal gerettet.
aus: EZEF-Arbeitshilfe Nr. 88, Barbara Krämer Januar 1993
Produktionsjahr | 1992 |
Produktionsland | Deutschland |
Ziel-/Altersguppe | ab 8 Jahren |
Formate | DVD |
Länge | 60 Minuten |
Buch | Antje Starost, Helmut Grotjahn |
Regie | Antje Starost, Helmut Grotjahn |
Kamera | Antje Starost, Thomas Keller |
Musik | Büdi Siebert |
Darsteller | Elena Montalvo- Cavascal, Janet Montalvo, Maria Dias |
Produktion | Starost Filmproduktion |
Genre | Dokumentarischer Spielfilm |