Der Bote des Fortschritts Eine Reise auf dem Kongo
Alle drei Wochen startet in Kinshasa, der Hauptstadt von Zaire, ein Schubschiff mit sechs Frachtkähnen zu einer knapp dreiwöchigen Reise auf dem fünftlängsten Fluss der Welt. Mehrere tausend Menschen drängen sich auf den engen Decks der verrosteten Kähne. Touristen findet man selten auf ihnen. Die meisten Passagiere sind Händler; sie haben ihre Verkaufsstände auf den Schuten eingerichtet. Unmittelbar nach der Abfahrt verwandelt sich das Schiff in einen gigantischen Basar, in dem alles, was im tropischen Regenwald gebraucht wird, zu finden ist. Knapp zweitausend Kilometer fährt es als "Leuchtfeuer" der fernen Zivilisation in den Dschungel hinein. Für die Menschen am Großen Fluss ist der "Bote des Fortschritts" die einzige Verbindung zur Außenwelt.
Der Große Fluss, das ist aber auch die Geschichte einer mehr als 100jährigen Faszination. Schriftsteller und Abenteurer aller Länder fühlten sich von der Nacht des Regenwaldes am Ufer des Zaire angezogen. Der englische Schriftsteller Joseph Conrad entdeckte hier das "Herz der Finsternis". In seinem Roman "Heart of Darkness" beschrieb er 1899 Schauplätze von Mord, Ausbeutung, Intrigen, Angst, Hass, Korruption, Geld, Gold und Diamanten. Der Reichtum des Landes ist es, der sie alle angezogen hat. Hier fanden sie die bedeutendsten Schätze des afrikanischen Kontinents: Elfenbein, Gold, Diamanten, später Kupfer, Zinn, Kobalt und schließlich das Uran, aus dem die Bombe von Hiroshima gebaut wurde.
Der Film zeigt und erzählt die Geschichte einer Reise auf dem Großen Fluss. Auf den Spuren Joseph Conrads führt die Fahrt in die Nacht des Regenwaldes und endet schließlich dort, wo einst die koloniale Ausplünderung im Herzen Afrikas begann.
Produktionsjahr | 1990 |
Produktionsland | Deutschland |
Ziel-/Altersguppe | ab 16 Jahren |
Formate | 16 mm, VHS |
Länge | 60 Minuten |
Buch | Michael Busse, Maria-Rosa Bobbi |
Produktion | Allcom Film + AV |
Genre | Essayfilm |