Der Kreis
Am Beginn des Films steht die Geburt eines Mädchens. Die Bestürzung auf den Gesichtern der Angehörigen macht deutlich, dass die junge Mutter nicht die Erwartungen der Familie ihres Mannes erfüllt hat. Die Geschichten der Frauen, die sich im weiteren Verlauf des Films lose überschneiden, sind nur die Fortführung dieses nicht Erwünscht seins und ohne die Verbindung zu einem Mann keine Daseinsberechtigung zu haben. Drei Frauen versuchen während ihres Hafturlaubs aus dem Gefängnis zu fliehen. Nargess will zurück aufs Land, doch ist es ihr nicht möglich, alleine eine Fahrkarte zu kaufen. Pari ist schwanger und erhält ohne die Zustimmung eines Mannes keine Genehmigung zur Abtreibung. Eine Mutter lässt ihre kleine Tochter alleine auf der Straße zurück, um ihr die Möglichkeit zu geben, in einer Pflegefamilie eine bessere Zukunft zu finden. Rauchen ist nur heimlich gestattet und stellt schon fast eine kleine Revolution dar. Fast dokumentarisch wird ein Ausschnitt aus dem Leben der Frauen begleitet, von deren Vorgeschichte nichts weiter berichtet wird. Der iranische Filmemacher Jafar Panahi zeigt vielmehr in seinem mit LaiendarstellerInnen besetzten Film einen Ausschnitt alltäglicher Unterdrückung und die verzweifelten Versuche des Ausbruchs. Am Ende finden die Frauen im Gefängnis wieder zusammen. Doch auch das Leben außerhalb der Mauern war kaum weniger reglementiert.
Produktionsjahr | 2000 |
Originaltitel | Dayereh |
Produktionsland | Iran, Italien |
Ziel-/Altersguppe | ab 16 Jahren |
Formate | 35 mm |
Länge | 90 Minuten |
Buch | Kambozia Partowi |
Regie | Jafar Panahi |
Kamera | Bahram Badakshani |
Ton | M. Dejbodi, S. Bagherpour, A. Ardalan |
Schnitt | Jafar Panahi |
Darsteller | Matyam Parvin Almani, Nargess Mamizadeh, Fereshtej Sadr Orafai, Monir Arab u.a. |
Auszeichnungen | Goldener Löwe Filmfestspiele Venedig 2000, Preise der FIPRESCI, OCIC, UNICEF |
Genre | Spielfilm |