Der durstige Planet. Teil 4 Das Geschäft mit dem Wasser
Die Vereinten Nationen haben das Jahr 2003 zum „Internationalen Jahr des Süßwassers“ ausgerufen. Wasser – nach den Worten von Kofi Annan – ist „der Konfliktstoff des 21. Jahrhunderts“. DW-TV hat anlässlich des Süßwasserjahrs eine sechsteilige Dokumentationsreihe produziert, eine ausführliche Auseinandersetzung mit dem Rohstoff Wasser, das nach Meinung vieler Wissenschaftler bis zum Jahr 2050 für die meisten Menschen wichtiger sein wird als Öl.
Weltweit haben mehr als 1,2 Milliarden Menschen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Mindestens doppelt so viele sind nicht an ein Abwassersystem angeschlossen. Bevölkerungsexplosion und Verschmutzung lassen Wasser immer knapper und deshalb zu einem marktwirtschaftlichen Gut werden - zu einem Objekt des Welthandels. Längst sind multinationale Konzerne in das Milliardengeschäft der Zukunft eingestiegen und greifen nach den Wassermonopolen in Riesenstädten wie Manila, Buenos Aires oder Djakarta. Auch deutsche Unternehmen mischen mit: So ist RWE inzwischen der drittgrößte Wasserkonzern der Welt - mit weit über 60 Millionen Kunden in rund 50 Ländern. Kommunen in Geldnot, aber auch Regierungen und Entwicklungshilfeorganisationen setzen immer mehr auf Privatisierung im Wassersektor. Wem aber gehört das Wasser? Was darf Wasser kosten? Die Privatisierung ist heftig umstritten: Die Befürworter argumentieren, dass nur so die Versorgung ärmerer Bevölkerungsgruppen mit sicherem Trinkwasser verbessert werden könne. Kritiker befürchten hingegen, dass die Versorgung Profitinteressen untergeordnet wird - mit gravierenden Folgen für Gesundheit und Umwelt und gerade für die Armen, die sich das Wasser nicht mehr leisten können. Ist die Privatisierung nun Fluch oder Segen? Anhand der praktischen Erfahrungen untersucht der Film Gründe und Folgen der Wasserprivatisierung. Er lässt Gegner und Befürworter zu Wort kommen und überprüft deren Argumente anhand der Wirklichkeit: Was verbirgt sich hinter dem gewalttätigen Volksaufstand gegen den US-Konzern "Bechtel" in Cochabamba in Bolivien? Wie gut funktioniert die hochgelobte privatisierte Versorgung der Millionenstadt Jakarta tatsächlich? Wofür steht der deutsche Sonderweg der Public-Private-Partnership-Projekte im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit? Warum privatisiert eine Metropole wie Berlin ihre gut funktionierende Wasserversorgung und was hat das für Konsequenzen? Und was wird aus den Ärmsten der Armen, etwa in Haiti, die für kein wirtschaftlich denkendes Unternehmen von Interesse sind?
Produktionsjahr | 2003 |
Produktionsland | Deutschland |
Ziel-/Altersguppe | ab 14 Jahren |
Formate | DVD |
Länge | 26 Minuten |
Buch | Henno Osberghaus |
Regie | Henno Osberghaus |
Kamera | Jürgen Voigt, Stefan Eichberg |
Schnitt | Christian Fibikar |
Produktion | Deutsche Welle TV |
Genre | Dokumentarfilm |