Die kleine Verkäuferin der Sonne

Sili Laam, ein 12-jähriges, stark gehbehinderte Mädchen, ist mit seinen zwei Krücken auf dem Weg in die Hauptstadt Dakar, um etwas Geld für den Unterhalt ihrer Familie zu verdienen. Ein Junge nimmt sie mit seinem Pferdegespann mit. Auf dem Markt hält sich Sili in der Nähe der Jungen auf, die Zeitungen verkaufen. Sie wird Zeugin, wie die Jungen einen Behinderten im Rollstuhl bedrängen. Dann wird sie selber so heftig angerempelt, dass sie hinfällt. Um sich aufzurichten, muss sie alle ihre Kräfte zusammennehmen. Sie nimmt sich vor, ab sofort auch Zeitungen zu verkaufen. Was für Männer gilt, soll auch für Frauen gelten, denkt sie. Am nächsten Morgen begibt sie sich mit zahlreichen Knaben zur Auslieferstelle der Tageszeitung Le Soleil (Die Sonne). Dank ihrer Beharrlichkeit erhält sie die Chance, 13 verbliebene Exemplare zu verkaufen. Die 13 soll ihre Glückszahl werden.
Stolz und unbeirrt preist sie ihre Zeitungen auf der Strasse an, bis es zum Zusammenstoss kommt: Ein älterer Junge will ihr das Verkaufen auf seinem Territorium verbieten. Doch da kauft ihr ein elegant gekleideter Herr sämtliche Zeitungen ab und gibt ihr einen 10.000 CFA Geldschein (westafrikanische Währung, das entspricht ca. 30 DM) - für Sili viel Geld, für das sie normalerweise einen Monat lang jeden Tag arbeiten müsste. Beim Versuch, den großen Geldschein zu wechseln, wird sie von einem Polizisten des Diebstahls verdächtigt. Auf dem Polizeiposten nimmt sie ihren ganzen Mut zusammen und fordert vom Kommissar eine Entschuldigung - mit Erfolg. Sie kann das Geld behalten und kauft sogleich einen großen Sonnenschirm für die Großmutter. Den Rest des Geldes verteilt sie an Bedürftige und tanzt und feiert vor Freude mit ihren Freunden in den Strassen.
Am nächsten Tag holt sie erneut 13 Zeitungen ab und begibt sich zusammen mit Babou, einem älteren Zeitungsjungen, auf Verkaufstour. Er erklärt ihr, weshalb sich die Volkszeitung Sud besser verkauft als die Regierungszeitung Le Soleil. An der Anlegestelle der Schiffe im Hafen kann Sili viele Zeitungen verkaufen. Sie wird erneut von den dort ebenfalls verkaufenden Jungen bedroht und später umgestoßen. Eine Krücke fällt dabei ins Meer. Es gelingt Babou, der zu ihrem Begleiter und Schutzengel geworden ist, ihre Krücke wieder aus dem Wasser zu fischen. Babou freundet sich mit Sili an. Sili, die nicht schreiben kann, erzählt ihm die Geschichte vom Löwen und dem Hasen. Während ein Gewitter aufzieht, begeben sich die beiden wieder an ihre Arbeit. Ihre Widersacher belästigen sie erneut und stehlen Sili die eine Krücke. Babou nimmt vergeblich die Verfolgung auf. Sili gibt nicht auf und lässt sich von ihrem Beschützer auf dem Rücken weitertragen.

aus: EZEF-Arbeitshilfe Nr. 145, Peter Meier, Januar 2000

Der Film ist Teil der DVD Kinderwelt-Weltkinder und mit ausführlichen Arbeitsmaterialien versehen.

Länder/Kontinente (inhaltlich): Afrika, Madagaskar, Senegal

Produktionsjahr1999
OriginaltitelLa petite vendeuse de soleil
ProduktionslandSenegal, Schweiz, Frankreich
Ziel-/Altersguppeab 10 Jahren
Formate35 mm, 16 mm, DVD
Länge45 Minuten
BuchDjibril Diop Mambety
RegieDjibril Diop Mambety
KameraJacques Besse
TonAlioune M’Bow
MusikWasis Diop
SchnittSarah Taouss Matton
DarstellerLissa balera u.a.
ProduktionMaag Daan, Senegal; Waka Films SA, Schweiz; Cephéide Production, Frankreich
AuszeichnungenEmpfehlung des XVI. Fernsehworkshop Entwicklungspolitik 2001
GenreSpielfilm
SprachfassungOmU