Einmal im Leben ins Kino Ein Film über Kinderarbeit in Indien

Triwheni bekommt am Dorfrand unter einem Baum die Haare geschnitten. Eine Kinderstimme erzählt dazu, wie der Friseur den Vater überredet hat, ihn und seinen Freund Mohan in die Stadt gehen zu lassen. Dort gibt es Arbeit für die Jungen und die Gelegenheit, oft ins Kino gehen zu können. Der Vater bekommt eine Vorauszahlung für die Arbeit seines Sohnes; alle Kinder beneiden die beiden Jungen um die Möglichkeit, den Ort zu verlassen. Am Dorfrand übergibt der Friseur die Jungen einem Fremden, der mit ihnen zwei Tage lang durch Indien reist. Die Endstation liegt etwa tausend Kilometer vom Heimatdorf entfernt im sogenannten Teppichgürtel von Mirzapur und ist ein dunkler Raum, in dem acht Kinder für einen Mann namens Lurga unter sklavenähnlichen Bedingungen Teppiche knüpfen.

Der Film steht im Portal der Ev. und Kath. Medienzentralen zum Download zur Verfügung. Informationen zu Zuständigkeit und Konditionen: https://medienzentralen.de/auth

Die beiden Freunde sitzen an einem Knüpfrahmen und werden von Dasra, einem anderen Jungen in die Arbeit des Teppichknüpfens eingewiesen. 2 Fäden, ein Knoten; 10 Knoten, ein Muster. Die Fäden müssen dicht hinter dem Knoten abgeschnitten werden. Dies ist für die Kinder gefährlich, da sie sich dabei oft schneiden. Ihr ‚Arbeitgeber’ Lurga stoppt das Bluten der Fingerkuppen indem er Schwefel abbrennt. Vier Mädchen und vier Jungen sitzen sieben Tage die Woche in gebückter Haltung vor den Knüpfrahmen, ihr Arbeitstag beginnt meistens um vier Uhr früh. Man sieht ihre kleinen Finger knüpfen, schneiden und Fäden einfügen, man hört sie husten. Sie sind beim Essen zu sehen, das schlecht ist und ihnen nicht nur keine Kraft gibt, sondern körperliche Beschwerden verursacht.
Triwheni erzählt, dass Dasra von Lurga so geschlagen wird, dass er an den Folgen stirbt. Die kranke Sabita wird einfach weggeschickt, niemand weiß, wohin sie gegangen ist. Am nächsten Tag steht ein neues Mädchen da.
Einmal versuchen Triwheni und Mohan zu fliehen, sie werden wieder eingefangen und müssen als Strafe ein unmögliches Arbeitspensum bewältigen. Als sie dies nicht schaffen, schneidet Lurga mit dem Teppichmesser in Triwhenis Knie.
Drei Jahre dauert das Martyrium der beiden Jungen. In dieser Zeit knüpft Triwheni nach eigener Schätzung etwa zwanzig Teppiche. Dann werden die Kinder befreit.
Eingeleitet und beendet wird der Film durch Bilder des 1998 veranstalteten ‚Global March’, bei dem zahlreiche Kinder und Erwachsene gegen die Ausbeutung von Kindern protestierten.
Der indische Menschenrechtsaktivist Kailash Satyarti von der ‚South-Asian Coalition on Child Servitude’ (SACCS) sagt am Ende: „Unser Traum ist sehr einfach. Kein Kind soll mehr in der Landwirtschaft, in kleinen Betrieben oder Fabriken arbeiten müssen. Alle Kinder sollen spielen, lernen und ihre Kindheit genießen können. Deshalb protestieren wir.“

Länder/Kontinente (inhaltlich): Asien, Indien

Produktionsjahr1999
ProduktionslandSchweiz
Ziel-/Altersguppeab 10 Jahren
FormateDVD, online
Länge26 Minuten
BuchAlice Schmid
RegieAlice Schmid
KameraRomeo Polcan
SchnittLiz Dyson
ProduktionTélévision Suisse romande, Ciné A.S.
GenreDokudrama