Ernesto ,Che’ Guevara. Das bolivianische Tagebuch
Im Oktober 1967 geht die Nachricht um die Welt, dass der legendäre Guerillero Ernesto 'Che' Guevara in Bolivien ums Leben gekommen ist.
Die bolivianische Armee behauptet,der Che sei im Kampf gefallen, und präsentiert der Öffentlichkeit ein Tagebuch, das er während der elf Monate der Guerilla geschrieben hat.
Von der mysteriösen Abreise aus Kuba über die Ankunft in La Paz, die Weiterreise in das Gebiet des Nancahuazu-Flusses, den Beginn der Guerilla, die Kämpfe mit der Armee, die ersten gefallenen Kameraden, über den Hunger, den Durst, die Krankheiten, das Herumirren, die totale Isolation und das Ausbleiben jeglicher Unterstützung durch die Landbevölkerung verfolgt der Film Schritt für Schritt die Spuren des Che, indem er dessen Tagebuch liest und die Stimme des Toten noch einmal aufleben lässt.
Mit Landschaften, Augenzeugenberichten und Dokumenten erzählt der Film auf eine lakonisch-distanzierte und dabei doch emotionell-bewegende Weise die Ereignisse von 1967 in Bolivien und rekonstruiert vor allem auch die letzten zwanzig Tage der Guerilla, ihre Einkesselung im YuroTal durch die bolivianische Armee und die Ermordung des Che in der Dorfschule von Higuera. Fünfzig Männer und Frauen, am Ende nur noch siebzehn, haben gegen die Übermacht einer von den Amerikanern finanzierten und unterstützten bolivianischen Armee gekämpft und versucht, ihr Ideal der sozialen Gerechtigkeit mit der Waffe in der Hand zu verteidigen. Ihre Niederlage und der Tod fast aller ihrer Protagonisten erscheint am Ende wie eine Metapher für das zwangsläufige Scheitern des revolutionären Kampfes überhaupt, solange sich dieser ohne Unterstützung breiter Teile des Volkes abspielt. Dabei versucht der Film keineswegs, den Heroismus und die Opferbereitschaft dieser Männer und Frauen herabzumindern, die über ihren Tod hinaus und trotz ihrer Niederlage eine tiefe Spur im Bewusstsein des bolivianischen Volkes und auf dem südamerikanischen Kontinent hinterlassen haben. (Produktionsmitteilung)
Produktionsjahr | 1994 |
Produktionsland | Schweiz, Frankreich |
Ziel-/Altersguppe | ab 17 Jahren |
Formate | 35 mm |
Länge | 94 Minuten |
Buch | Richard Dindo |
Regie | Richard Dindo |
Kamera | Pio Corradi |
Ton | Jürgen Hassler |
Schnitt | Richard Dindo, Georg Janett |
Produktion | Filmcooperative Zürich |
Genre | Dokumentarfilm |