Galamsey Für eine Handvoll Gold
Das Flussufer gleicht einer Mondlandschaft, sein Wasser ist mit Quecksilber vergiftet. Leichen mit Schusswunden liegen auf rotem Lehmboden. Der Fluch des illegalen Goldbergbaus ist über eine kleine Stadt in Ghana hereingebrochen. Laut Bürgermeister ist die Wurzel allen Übels ein mächtiger Magnetismus zwischen Gold und Mensch, dem sich niemand entziehen kann.
Es begann um das Jahr 2010, als chinesische Technik das Goldschürfen in Westafrika revolutionierte. Seitdem können die Flussgründe mit nie gekannter Effizienz nach Gold durchsiebt werden. Zurück bleiben braune, mit Quecksilber vergiftete Ströme und Ufer mit tiefen Kratern. Lohnenswerte Arbeit gibt es sonst kaum in den Schürfregionen. Das legale Goldgeschäft der multinationalen Konzerne saugt die Profite einfach aus dem Land heraus. So bleibt den Menschen dort wenig anderes übrig, als sich dem schmutzigen, illegalen Geschäft anzuschließen. Im ghanaischen Pidgin wird es „Galamsey“ genannt, eine Wortschöpfung aus den englischen Begriffen „gather“ und „sell“, sammeln und verkaufen.
Als die Regierung des Landes dem Galamsey den Krieg erklärte, entflammte in der kleinen Stadt Twifu Praso ein blutiger Konflikt zwischen Polizei und Goldgräbern. Vieles deutet darauf hin, dass der vom Bürgermeister beschriebene Magnetismus gleichermaßen auf beide Konfliktparteien wirkt. Zwietracht, Mord, vergiftete Flüsse – es fragt sich, was die Bewohner der Stadt eigentlich sonst noch davon haben, dass sie auf einem der größten Goldvorkommen der Welt leben. (aus: www.johannespreuss.de)
Der Film ist bei Matthias Film als DVD educativ erschienen mit Unterrichtsmaterialien zu den Themen Goldrausch, Ghana, Galamsey, Armut, Arbeitslosigkeit, Arbeit, Korruption, Konflikte, Umweltzerstörung. https://www.matthias-film.de/filme/galamsey-fuer-eine-handvoll-gold/
Produktionsjahr | 2017 |
Produktionsland | Deutschland |
Ziel-/Altersguppe | ab 16 Jahren |
Formate | DVD |
Länge | 29 Minuten |
Buch | Johannes Preuss |
Regie | Johannes Preuss |
Kamera | Johannes Preuss |
Musik | Chiara Strickland |
Schnitt | Manuel Sosnowski |
Produktion | Filmakademie Baden-Württemberg |
Auszeichnungen | Studenten-Oscar 2017 |
Genre | Dokumentarfilm |