Goldwitwen

Goldwitwen wurden die Frauen Lesothos genannt, deren Männer als Wanderarbeiter in den Goldminen des Nachbarlandes Südafrika arbeiteten und monate-, manchmal jahrelang nicht nach Hause kamen.
Da es die Apartheidsgesetze den Frauen und Kindern verbaten, mit den Männern auf südafrikanischem Boden zu leben, mussten sie in Lesotho bleiben und das Leben im Hinterland organisieren. Neben ihrer Arbeit im Haus und auf dem Feld mussten sie die Männer in allen Bereichen ersetzen. Und blieb das Geld ihrer Männer aus, waren sie gezwungen, neben der alltäglichen Arbeit noch Geld zu verdienen. Lesotho war eigentlich eine Frauengesellschaft, bestimmt vom System der Wanderarbeit, der Abwesenheit der Männer.
In sehr persönlichen Gesprächen erzählten sie über ihren Alltag, ihre Träume, über Geld und Krankheiten, von dem Zustand, oft ein Leben lang ohne Männer leben zu müssen. Es entstand ein Bild ihrer Überlebensstrategien, erstaunlich einfallsreich und hart, voller Zorn, aber auch voller Lachen.
„Täglich ihr Überleben ohne Männer meisternd, erzählen die Frauen von den üblichen Verrichtungen des Alltags. Nur kleine Dinge sind es, doch sie verraten so viel vom Unrecht der Apartheid - mehr als jede Statistik über Hungerlöhne und sklavische Arbeitsbedingungen. Was die Frauen über Kuhmist und Bohnerwachs als Bodenpflegemittel oder über den Sinn und die Schönheit des Geldes zu sagen haben, ist so klug, dass etwas eintritt, was bei Dokumentarfilmen zu selten geschieht.“

Länder/Kontinente (inhaltlich): Lesotho, Südafrika
Verleihstellen: EMZ_6, Medienwerkstatt Freiburg
Produktionsjahr1990
ProduktionslandDeutschland
Ziel-/Altersguppeab 16 Jahren
FormateVHS
Länge50 Minuten
RegieMedienwerkstatt Freiburg
ProduktionMedienwerkstatt Freiburg
GenreDokumentarfilm