Juliana

Die 13jährige Juliana lebt mit ihrer Mutter, dem Stiefvater und zwei kleinen Brüdern in einem Slum am Rande von Lima. Um den kargen Lebensunterhalt der Familie aufzubessern, pflegt Juliana auf dem Friedhof gegen ein kleines Entgelt Gräber. Die Ruhestätte der Toten symbolisiert für Juliana das Leben. Hier kann sie mit ihren Freundinnen spielen, reden oder einfach nur ausruhen. Auf dem Friedhof trifft Juliana manchmal auch ihren großen Bruder. Clavito ist von zu Hause abgehauen und arbeitet für Don Pedro. Für eine bescheidene Unterkunft muss er zusammen mit anderen Jungen in Bussen singen und bekommt dafür ein bisschen Geld von den Fahrgästen. Ein freies, glückliches Dasein, so scheint es Juliana, die zu Hause unter den Augen der Mutter von dem gewalttätigen Stiefvater oft geschlagen wird. So beschließt Juliana, auch Straßenmusikerin zu werden. Da Don Pedro nur Jungen aufnimmt, schneidet sich Juliana die Haare ab, verkleidet sich als Junge und stellt sich als „Julian“ bei Don Pedro vor. Beeindruckt von ihrer Originalität nimmt Don Pedro sie bei sich auf. Doch der „Arbeitgeber“ entpuppt sich schnell als krimineller Ausbeuter. Er quetscht aus den Kindern jeden mühsam eingesammelten Centavo heraus, befiehlt den Jungen zu klauen und schickt sie mit Drogen los. Juliana weigert sich, dabei mitzumachen. Das missfällt Cobra, dem engsten Vertrauten von Don Pedro. Gemeinsam mit seinem Freund Gusano lockt er Juliana in eine Falle. Im Luxus-Kaufhaus Arenales schieben sie Juliana und ihrem Freund Moni einen Handtaschendiebstahl in die Schuhe. Juliana kann fliehen, doch Moni wird von der Polizei erwischt. Don Pedro tobt vor Wut. Wer weiß schon, was Moni der Polizei über ihn verraten wird?
Als Don Pedro von Juliana erfährt, dass Gusano das gestohlene Geld hat, verprügelt er Cobra. Aus Rache verrät Cobra, dass „Julian“ ein Mädchen ist. In dem darauffolgenden Streit beweist Juliana Mut und fordert die Jungen auf, sich nicht länger von Don Pedro ausbeuten zu lassen.

aus: Kindheit und Jugend in Peru. Dokumentation zu den Filmen „Gregorio“, „Juliana“, „Gregorio und Juliana“. Hg. EZEF 1997

Länder/Kontinente (inhaltlich): Lateinamerika, Peru
Produktionsjahr1988
ProduktionslandPeru
Ziel-/Altersguppeab 12 Jahren
Formate16 mm, VHS
Länge90 Minuten
BuchRené Weber
RegieFernando Espinoza, Alejandro Legaspi
KameraDany Gavidia
MusikJosé Barcenas
SchnittRoberto Aponte
DarstellerRosa Isabel Morfino, Julio Vega, Maritza Gutti, Guillermo Esqueche, Edwar Centeno, David Zuniga, Edwin Alarcón, Elio Osejo u.a.
ProduktionGrupo Chaski
AuszeichnungenInternationales Festival des Neuen Lateinamerikanischen Films, 39. Internationale Filmfestspiele Berlin, Kinderfilmfest 1989, Internationales Filmfestival von Cartagena, Kolumbien 1989 u.a.m.
GenreSpielfilm