Profit, nichts als Profit

„Das Streben nach Geld treibt die Welt an“. Der Filmemacher Raoul Peck hat sich zum Ziel gesetzt, diesen allgemeingültigen Grundsatz zu untersuchen. In seinem dokumentarisch geprägten Essay widmet er sich dabei besonders den Auswirkungen dieses Paradigmas auf die zwischenmenschlichen Beziehungen. Wie erscheint die globalisierte Wirtschaft beispielsweise den Einwohnern von Port-à-Piment, einem Fischer- und Bauernstädtchen auf Haiti, dessen einzige Perspektiven Bankrott und wirtschaftlicher Zerfall sind? Der Autor wirft grundlegende gesellschaftskritische Fragen auf: Wie gehen Reich und Arm heutzutage miteinander um? Wie ist es um die Solidarität, die großen humanistischen Ideale, die New Economy bestellt? Welche Bedeutung kommt dabei dem Medium Film zu? Um diese Kernfragen herum entsteht ein vielstimmiger Film: Durch sein Engagement und seinen überraschenden Rhythmus wirkt er wie ein Manifest, das auf eine Jazz-Partitur abgestimmt wurde. Alltagsszenen wechseln mit Archivaufnahmen und Gesprächen, Interviews mit Wirtschaftswissenschaftlern und Straßenbefragungen. Der augenfälligste Kontrast ist die Gegenüberstellung des auf Spekulation basierenden makroökonomischen Systems der internationalen Währungsinstitute und Wirtschaftsorganisationen auf der einen und der Mikroökonomie der Fischer und Bauern von Port-à-Piment auf der anderen Seite, die den Tauschhandel als Wirtschaftsform für sich neu entdeckt haben. In einem poetisch-ironischen Stil erzählt Raoul Peck die uralte Fabel von Arm und Reich dieser Welt.

Länder/Kontinente (inhaltlich): Haiti, Karibik
Verleihstellen: KMZ_7, EZEF
Produktionsjahr2001
OriginaltitelLe profit et rien d'autre
ProduktionslandFrankreich, Deutschland, Haiti
Ziel-/Altersguppeab 16 Jahren
FormateDVD, online
Länge57 Minuten
BuchRaoul Peck
RegieRaoul Peck
KameraJean-Pierre Grasset, Kirsten Johnson, Jacques Besse
TonDimitri Medard
MusikIshmael, Ibrahim Abdullah
SchnittFabrice Salinie, Raoul Peck
ProduktionJBA Production, Arte
AuszeichnungenBesondere Ewähnung beim XVI. Fernsehworkshop Entwicklungspolitik
GenreEssayfilm