Schneebälle im Regenwald Armut und Umwelt in Amazonie
Der brasilianische Regenwald rund um das Becken des Amazonas ist das größte Süßwasser- und Sauerstoffreservoir der Welt. Doch Brandrodung vernichten allein in Brasilien jährlich Waldflächen in der Größe der Niederlande. Eine der vielen Ursachen liegt in der Armut der amazonischen Landbevölkerung, in der Mehrzahl wandernde Kleinbauernfamilien, die zur Sicherung ihrer Existenz Stück um Stück des Waldes urbar machen. Dieser besonderen Variante ökologischer Zerstörung durch Armut soll das Projekt „Armut und Umwelt in Amazonien“ – in der brasilianischen Abkürzung POEMA – begegnen. Es ist eine Initiative der brasilianischen Universität Belem unter Beteiligung ausländischer Experten und Wirtschaftsunternehmen. Sie will durch praxisorientierte Maßnahmen, wie der Trinkwassergewinnung, der Entwicklung verbesserter Anbaumethoden oder dem Aufbau kleiner Industriebetriebe schrittweise und unter Beteiligung der Bevölkerung die allgemeinen Lebensbedingungen verbessern und damit letztlich zum Erhalt ökologischer Systeme beitragen. In Novo Paraiso konnte so die ersten Erfolge verzeichnet werden. Mittlerweile kann in dem Dorf mit etwa 600 Einwohnern die Versorgung mit sauberem Trinkwasser durch einfache Methoden gewährleistet werden. Außerdem wurden erste Versuche unternommen, Anbaumethoden, die von den Indianern entwickelt wurden und Nutzpflanzen in verschiedenen „Etagen“ kultiviert, zu übernehmen. In anderen Modelldörfern wurde mit der Unterstützung von Daimler eine Fabrik zur Gewinnung von Kokosfasern aufgebaut. Die Kopfstützen für Lastwagen, die dort aus natürlichen Materialien hergestellt werden, kommen auch dem wachsenden Bedürfnis nach ökologischen Produktionsmethoden seitens der Verbraucher entgegen.
Produktionsjahr | 1994 |
Produktionsland | Deutschland |
Ziel-/Altersguppe | ab 14 Jahren |
Formate | VHS |
Länge | 47 Minuten |
Regie | Rainer Osnowski |
Kamera | Manfred Linke |
Ton | Stephan Thonett |
Musik | Rich Schwab |
Genre | Dokumentarfilm |