UFO in her Eyes
Kwok Yun ist Ende Dreißig und lebt unverheiratet in einem kleinen Dorf im Süden Chinas, das weit von jedem technischen, sozialen oder kulturellen Fortschritt entfernt zu sein scheint. Obwohl sie sich den Traditionen beugt, hat sie eine Affäre mit dem verheirateten Dorflehrer. Aber selbst die kann die Leere in ihrem Leben nicht füllen. Eines Tages steht sie in einem Reisfeld und hört ein eigenartiges Geräusch. Als sie zum Himmel blickt, glaubt sie, ein großes silbernes Ding zu sehen und verliert das Bewusstsein. Als sie wieder erwacht, liegt ein Fremder neben ihr, sonnengebräunt und am Bein verletzt. Er ist amerikanischer Geschäftsmann und der erste „Westler“, dem Kwok Yun in ihrem Leben begegnet. Sie nimmt ihn mit zu sich und versorgt seine Wunden. Doch plötzlich ist er verschwunden. Als Kwok Yun der Dorfvorsteherin Chief Chang von dem Vorfall berichtet, leitet diese die Information ordnungsgemäß an die höheren Stellen weiter und löst damit eine Kettenreaktion aus. Während Regierungsbeamte im Dorf eintreffen und die Bewohner über die angebliche UFO-Landung verhören, erkennt Chief Chang die große Chance für ihr Dorf. Unter ihrer Leitung und mit Unterstützung des Neu-Millionärs Bill Huang weichen Karpfenteiche und Reisfelder neuen Parkplätzen und Touristenattraktionen rund um die „UFO-Site“, werden das Dorf und seine Bewohner gewaltsam ins 21. Jahrhundert gezerrt. Auch Kwok Yun gerät in den Strudel eines instrumentalisierenden Systems, das im Namen des Fortschritts kein Raum für individuelle Träume zulässt. Die Zukunft des Dorfes ist bereits „staatlich beschlossen“ - die von Kwok Yun jedoch bleibt offen. Xiaolu Guos zweiter Spielfilm basiert auf ihrer eigenen Romanvorlage. In dem einem kleinen Dorf im Süden Chinas Wundersames widerfährt und dadurch nichts mehr bleibt, wie es mal war. Mit skurrilem Humor beschreibt sie, wie der unbedingte Wille zum Fortschritt im heutigen China nicht nur unkontrollierbare Dimensionen und absurde Formen annehmen kann, sondern letztlich auch dazu führt, dass sich die Menschen dabei von ihrer Kultur und Tradition entfremden.
Produktionsjahr | 2011 |
Produktionsland | Deutschland |
Ziel-/Altersguppe | ab 14 Jahren |
Formate | DVD |
Länge | 110 Minuten |
Buch | Xiaolu Guo |
Regie | Xiaolu Guo |
Kamera | Michal Tywoniuk |
Ton | Philippe Ciompi |
Musik | Mocky |
Schnitt | Nikolai Hartmann |
Darsteller | Shi Ke, Udo Kier, Mandy Zhang, Y. Peng Liu u.a. |
Produktion | Nikolai Hartmann |
Genre | Spielfilm |