Verkauft Kindersklaven in einer globalisierten Welt

Kinder sind die billigsten Arbeitskräfte des 21. Jahrhunderts. Von ihren Eltern verkauft oder von Schleppern entführt, produzieren sie unter menschenunwürdigen Bedingungen Billigwaren für einen globalisierten Markt. Der Film zeigt Schicksale von Kindersklaven in Indien. Doch die Suche nach den Verantwortlichen führt bis nach Deutschland und beweist, wie erschreckend eng deutsche Firmen mit diesen Lebensläufen verknüpft sind. Die didaktische DVD kann in Religion, Ethik, Wirtschaft und Geographie eingesetzt werden. Thematische Sequenzen und ausführliches Zusatzmaterial für den Unterricht ermöglichen eine vertiefte Auseinandersetzung mit den Zusammenhängen einer globalisierten Welt. Der Film ist Träger des Menschenrechtsfilmpreises 2008 in der Kategorie 'Bildung'.
In der Jurybegründung heißt es: Bilder, die unter die Haut gehen: das blinde Auge eines Jungen, der ohne Schutzbrille Schweißarbeiten verrichten musste, die verkrüppelt zusammengewachsenen Knochen seines Armes. Es gab niemanden, der sich um das Kind kümmerte, als es sich bei der Arbeit verletzte.
Das Schicksal des Jungen ist nur eines von vielen. Die Autoren Rebecca Gudisch und Tilo Gummel machen sich auf die Suche nach Kinderarbeit und Kindersklaverei in Indien, wo viele Menschen immer noch so arm sind, dass sie ihre Kinder unter falschen Versprechungen für eine angeblich bessere Zukunft skrupellosen Sklavenhändlern überlassen oder sie gar für ein paar Rupien verkaufen.
Doch der Film belässt es nicht bei Mitleid und Empörung über die schlimmen Zustände. In einer detektivisch anmutenden Recherche fahndet er nach den Schuldigen dieser Verbrechen. Und die Spuren führen auch nach Deutschland zurück, wo zum Beispiel auf dem Kölner Heumarkt Pflastersteine verlegt sind, die von indischen Kindersklaven unter unmenschlichen Bedingungen im Steinbruch geschlagen wurden. Die deutschen Importeure der Steine zeigen sich betroffen. Es bleibt jedoch die Frage, ob sie nicht doch wissen könnten und sollten, dass die von ihnen vorgewiesenen indischen Zertifikate, ihre Produkte seien nicht von Kindern hergestellt, mehr als fadenscheinig sind.
Dem Film gelingt es trotz der bedrückenden Schilderung des Leidens der betroffenen Kinder nicht beim Entsetzen über das Böse in der Welt hängen zu bleiben. Das Filmteam macht sich unter schwierigen Bedingungen mit falschen Identitäten und versteckter Kamera auf den Weg und zeigt damit auch jungen Menschen, dass es sich lohnt, aufzubrechen, um Missstände aufzudecken und zu ändern.

Länder/Kontinente (inhaltlich): Deutschland, Indien
Produktionsjahr2008
ProduktionslandDeutschland
Ziel-/Altersguppeab 16 Jahren
FormateDVD
Länge30 Minuten
BuchRebecca Gudisch, Thio Gummel
RegieRebecca Gudisch, Thilo Gummel
ProduktionWDR
AuszeichnungenMenschenrechtsfilmpreis 2008 Kategorie Bildungs
GenreDokumentarfilm