Von Straßenkindern und grünen Hühnern
Der tägliche Überlebenskampf, gekennzeichnet durch Diebstahl, Drogen und die Flucht vor der Polizei, bestimmt den Alltag der elf bis 15jährigen Kinder, die im Film vorgestellt werden. Sie berichten von der Verfolgung durch die „grünen Hühner“ - wie sie die Polizei nennen - und von der brutalen Behandlung während der Verhöre oder in den Jugendgefängnissen.
Diese Gruppe wird wie eine Reihe anderer, meist drogenabhängiger Straßenkinder, von Demetrius, einem 24jährigen Sozialarbeiter und Streetworker, betreut. Für etwa 40 Jungen hat er ein Haus in der Innenstadt von Recife gemietet, wo diese übernachten können, tagsüber etwas zum Essen finden und unterrichtet werden. Für viele ist das „Haus der kleinen Propheten“ die einzige Rückzugsmöglichkeit von der Straße und die einzige Zuflucht vor der Polizei. Für die Mädchen, die er sonst auf der Straße betreut, konnte Demetrius bisher kein Haus einrichten; ihr Alltag ist noch härter als der der Jungen.
Der Film gewährt einen realistischen und in keiner Weise beschönigenden Einblick in den Alltag dieser Kinder, und er beleuchtet durch Gespräche und einen begleitenden Kommentar Hintergründe und Ursachen ihrer Schicksale.
Demetrius steht mit seiner Arbeit für einen brasilianischen Lösungsansatz für die Probleme und nicht für die Hilfe von außen. Dennoch wird auch der deutsche Zuschauer des Filmes nicht von seiner eigenen Verantwortung befreit.
Produktionsjahr | 1990 |
Produktionsland | Deutschland |
Ziel-/Altersguppe | ab 12 Jahren |
Formate | VHS, 16 mm |
Länge | 30 Minuten |
Regie | Detlef Gumm, Hans-Georg Ullrich |
Genre | Dokumentarfilm |