Wir hatten eine Dora in Südwest
Der Dokumentarfilm greift ein bisher wenig beachtetes Kapitel deutscher Kolonialgeschichte und ihre Folgen auf. 1907 wird der „Deutschkoloniale Frauenbund“ gegründet, mit dessen Hilfe unter anderem die „Zufuhr“ deutscher Bräute an die Schutztruppen und Siedler gefördert werden soll, um der vermeintlich drohenden „Verkafferung der Männer in Deutsch Südwest und Deutsch Ostafrika“ entgegenzuwirken. Auch nach 1918, als Deutschland keine Kolonien mehr hatte, vermittelt der Frauenbund noch ausreisewillige „rauen als „Trägerinnen deutscher Zucht und Sitte“ nach Windhoek, Swakopmund und Tanga. Der Film kontrastiert eine Collage aus historischem Film- und Bildmaterial, aus Liedern und Zitaten, mit den Aussagen von Frauen, die in den dreißiger oder vierziger Jahren mit dem Frauenbund nach Namibia gingen und ihr Leben dort verbracht haben. Dadurch ist der Film nicht nur von historischem Interesse, sondern er thematisiert auch die politische Einstellung und die Verhaltensweisen deutschstämmiger Nambianer gegenüber den Schwarz im Land.
Produktionsjahr | 1991 |
Produktionsland | Deutschland |
Ziel-/Altersguppe | ab 14 Jahren |
Formate | 16 mm, VHS |
Länge | 70 Minuten |
Buch | Tink Diaz |
Regie | Tink Diaz |
Kamera | Lutz Konermann |
Ton | Ulla Fels |
Musik | Wolfgang von Henko |
Schnitt | Gisela Castronari |
Produktion | Diaz Film / filmpool / WDR |
Genre | Dokumentarfilm |