Yaaba Großmutter

„Yaaba“ bedeutet in der More-Sprache des westafrikanischen Landes Burkina Faso Großmutter. Der Film erzählt die Geschichte der Freundschaft zwischen dem Jungen Bila und der alten Sana, die am Rande des Dorfes als Ausgestoßene lebt und von den Dorfbewohnern für eine Hexe gehalten wird. Für Bila ist die alte Frau eine Yaaba, die ihm und seiner Cousine Nopoko voller Würde und Respekt begegnet.
Der Alltag des Dorfes am Rande der Sahelzone mit seinen Auseinandersetzungen, mit Neid, Missgunst, Hass und Aberglaube ebenso wie mit Zuneigung, Hellsichtigkeit und dem Wissen um alte Heilmethoden, bilden den sozialen Rahmen der Geschichte. Als Bilas Cousine Nopoko krank wird und der herbeigerufene Heiler nicht helfen kann, wird Sanas „böser Blick“ dafür verantwortlich gemacht. Bila bittet Sana um Hilfe. Während sie zum Heiler Taryam unterwegs ist, zündet ein Dorfbewohner ihre Hütte an. Taryam gelingt es, Nopoko zu heilen. Am Ende stirbt Yaaba, ehe es zu einer Versöhnung zwischen ihr und den Dorfbewohnern gekommen ist.
Auf einer symbolischen Ebene erzählt der Film von den Hoffnungen der dritten nachkolonialen Generation, die Fixierung auf westlichen Lebensstil und Standards zu überwinden und an der scheinbar schon verschwundenen eigenen Kultur anzuknüpfen, um sie als Ausdruck einer eigenen und zeitgenössischen Identität fortzuentwickeln.
Yaaba steht für die Feststellung des malischen Schriftstellers Amadou Hambaté Bâ: „Wenn ein alter Mensch stirbt, brennt eine Bibliothek.“ Eine ihrer Botschaften lautet: Übernimm nicht ungeprüft die Werturteile Deines Dorfes.

Länder/Kontinente (inhaltlich): Afrika, Burkina Faso

Produktionsjahr1989
ProduktionslandBurkina Faso, Schweiz, Frankreich
Ziel-/Altersguppeab 10 Jahren
Formate35 mm, 16 mm, DVD
Länge90 Minuten
BuchIdrissa Ouedraogo
RegieIdrissa Ouedraogo
KameraMathias Kälin
TonJean-Paul Mugel
MusikFrancis Bebey
SchnittLoredana Christelli
DarstellerFatima Sanga, Adama Ouedraogo u.a.
ProduktionThelam Films, Schweiz, Les Films d’Avenir, Burkina Faso, Arcadia Films, Frankreich
Auszeichnungen11. Panafrikanische Filmfestival FESPACO, Ouagadougou, 1989, 42. Internationales Filmfestival Cannes 1989, Internationales Filmfestival Chicago, 1989, Internationales Filmfestival Tokio, 1989, Jury der Ev. Filmarbeit: Film des Monats Februar 1990
GenreSpielfilm
SprachfassungOmU