Blue Eyed, Langfassung Blauäugig
„Fremdenhass hat nicht mit Hautfarbe oder ethnischer Zugehörigkeit zu tun, sondern nur mit oben und unten, mit arm und reich, mit höherwertig und minderwertig. Wo Fremdenfeindlichkeit herrscht, werden auch Frauen, Behinderte oder Homosexuelle ausgegrenzt.“
Jane Elliott, ehemalige Lehrerin aus dem Mittelwesten der USA, führt seit über 20 Jahren einen engagierten Kampf gegen Vorurteile, Ignorant und Rassismus in ihrer Gesellschaft. Was sie nach dem Tod von Martin Luther King 1968 mit ihren Schülern begann, praktiziert sie heute mit Lehrern, Studenten, Feuerwehrleuten oder der Belegschaft einer Bank. In Workshops teilt sie die Menschen nach einem willkürlichen körperlichen Merkmal ein – in Blauäugige und Braunäugig. Letztere erklärt sie für besser und intelligenter und stattet sie mit Privilegien aus, die sie den Blauäugigen, die sie als schlecht, minderwertig und dümmer abqualifiziert, nicht gewährt. Viele Weiße erspüren hier zum ersten Mal das Gefühl, zu denen zu gehören, die nie gewinnen können, und so behandelt zu werden, wie die Gesellschaft Frauen, Farbige oder Menschen, die körperlich abweichend sind, behandelt.
Innerhalb von 15 Minuten schafft Jane Elliott einen Mikrokosmos unserer Gesellschaft, mit allen Phänomenen und Gefühlen, die auch in der Realität aufscheinen. Ähnlich wie bei dem berühmt-berüchtigten Milgram-Experiment können sich selbst Teilnehmer, die voll über die „Spielregeln“ informiert sind, nicht ihrer Rolle entziehen.
Produktionsjahr | 1996 |
Produktionsland | Deutschland |
Ziel-/Altersguppe | ab 16 Jahren |
Formate | 35mm, VHS |
Länge | 93 Minuten |
Buch | Bertram Verhaag in Kooperation mit Jane Elliott |
Regie | Bertram Verhaag in Kooperation mit Jane Elliott |
Kamera | Waldemar Hauschild |
Ton | Zoltan Ravasz |
Musik | Wolfgang Neumann |
Schnitt | Uwe Klimmeck |
Produktion | Denkmal Film |
Genre | Dokumentarfilm |