In der Morgendämmerung werden die Fischer aus dem Dorf Battan durch einen Alarm geweckt. Am Strand finden sie Tausende von toten Fischen, die von schwarzen wellen an Land gespült werden. Ein Öltanker ist in der Nacht gesunken, das auslaufende Öl bedroht nicht nur das Leben im Meer, sondern auch die Existenz der gesamten Gemeinde. Trotz eines halbherzigen Reinigungsversuchs der multinationalen Gesellschaft, der der Öltanker gehört, bricht die einst glückliche Gemeinschaft auseinander. Kinder und Tiere werden krank, viele Dorfbewohner verlassen den Ort. Zu denen, die bleiben, gehört die Familie von Lucia. Durch die Verschmutzung sind die Fischer gezwungen, immer weiter hinauszufahren, wo sich die Konzessionsgebiete kommerzieller Fischfangunternehmen befinden, die von Militärs geschützt sind. Bei einem nächtlichen Fang in diesem Gebiet werden der Mann Lucias und der ihrer ältesten Tochter Chedeng erschossen. Während Chedeng bereit ist, den Fall vor Gericht zu bringen, sieht Lucia die einzige Chance, sich und ihre Familie durchzubringen darin, in die Hauptstadt zu ziehen, in die Slums nahe des vom Großstadtdreck verschmutzen Meer. Die Sorgen des täglichen Überlebenskampfes wirken sich auf jeden einzelnen der Familie aus. Chedeng schließt sich einer verbotenen Gewerkschaft an, Jenny beginnt, sich in den Vergnügungsvierteln Manilas zu prostituieren, Julius schließt sich einer Bande Kleinkrimineller an. Als letzte Möglichkeit, bleibt der Familie nur der Weg in die Smokey Montains, die Müllberge der Stadt, um aus dem Abfall der anderen das Nötige für das eigene Überleben zu sammeln.
Obwohl der Film den Kampf Lucias, ihre Familie zusammenzuhalten und einen neue Perspektive für das gemeinsamen Leben aufzubauen, in aller Dramatik und ohne Scheu vor Emotionen erzählt, Umweltverschmutzung und Militarisierung des Landes als fas unüberwindliche Hindernisse auf dem Weg zu einer angepassten Entwicklung beschreibt, bleibt am Ende ein Funken Hoffnung. Solange die Familie zusammenbleibt, wird es einen Weg geben.

Die Reihe Developing Stories wurde vom Television Trust vor Environment und der One World Group of Broadcasters anlässlich des Weltgipfels Umwelt und Entwicklung 1992 in Rio des Janeiro produziert. Filmschaffende aus Ländern Afrikas, Asiens und Lateinamerikas stellten in sechs sehr unterschiedlichen Filmen ihre Sicht auf das Thema der Konferenz dar.

Die Filme der Reihe „Developing Stories“
Lucia von Mel Chionglo, Philippinen
Rabi von Gaston Kaboré, Burkina Faso
Im Schuldenturm von Octavio Bezerra, Brasilien
Saat des Reichtums, Saat des Elends von Manjira Datta, Indien
Kampf den Seelenverkäufern von Christoph Laird und Tony Hall, Trinidad und Tobago
Geiseln des Krieges von Mai Masri und Jean Chamoun