„Talking of Trees“ ausgezeichten bei der 69. Berlinale
Bei der 69. Berlinale wurde der Film „Talking of Trees“ des sudanesischen Regisseurs Suhaib Gasmelbari (2019, 93 Min.) mit dem Glashütte Original – Dokumentarfilmpreis ausgezeichnet.
Suliman und drei weitere Mitglieder des Sudanesischen Filmclubs haben sich vorgenommen, ein altes Kino wiederzubeleben. Sie eint nicht nur ihre Liebe zum Kino und der leidenschaftliche Wunsch, alte Filmbestände zu restaurieren und der sudanesischen Filmgeschichte neue Aufmerksamkeit zu verschaffen, sondern auch die Tatsache, dass sie alle im Exil eine Filmausbildung genossen haben. Unermüdlich versuchen sie, das Kino bespielbar zu machen. Zwischendurch sitzen sie zusammen und reden über die Vergangenheit, über Verfolgung als oppositionelle Künstler und über Folter, lesen sich alte Briefe aus dem Exil vor und träumen von einem Sudan, in dem die Kunst und das Denken frei sein können. „Wir sind schlauer als sie, aber nicht so stark“, fassen sie einhellig ihre Situation zusammen.
Suhaib Gasmelbari stellt die Geschichte des sudanesischen Kinos ins Zentrum seines Films und wirft dabei zugleich auch ein Licht auf die momentane Situation in dem von Krisen geschüttelten Land.
Der Titel des Film bezieht sich auf das Brecht-Gedicht „An die Nachgeborenen“, in dem es heißt: „Was sind das für Zeiten, wo Ein Gespräch über Bäume fast ein Verbrechen ist Weil es ein Schweigen über so viele Untaten einschließt!“