Styx

Der Film „Styx“ von Wolfgang Fischer (Deutschland, Österreich 2018, 94 Min.) startet am 13.09. im Kino. Rike arbeitet als Notärztin in Köln und bereitet sich darauf vor, ihren Traum zu erfüllen, einen Segeltörn von Gibraltar auf die Atlantikinsel Ascension. Dort sticht sie alleine mit ihrem Segelboot in See. Ihre Reise wird abrupt beendet, als sie sich nach einem Sturm auf hoher See in unmittelbarer Nachbarschaft eines überladenen, havarierten Fischerbootes wiederfindet. Mehrere Dutzend Menschen drohen zu ertrinken. Rike folgt zunächst der gängigen Rettungskette und fordert per Funk Unterstützung an. Als ihre Hilfsgesuche unbeantwortet bleiben, die Zeit drängt und sich eine Rettung durch Dritte als unwahrscheinlich herausstellt, sieht sich Rike gezwungen zu handeln. In der Begründung für den Film des Monats der Evangelischen Filmarbeit heißt es: „Abenteuerfilm, Thriller, Dokudrama? Wolfgang Fischers ‚Styx‘ hat von allem etwas. Schließlich treffen in seinem Szenario höchst unterschiedliche Sphären aufeinander. Die Protagonistin (Susanne Wolff) ist verantwortungsvoll und wirkt sympathisch in ihrem Drang zu helfen. Doch sie repräsentiert ein saturiertes Europa, dessen Bürger selbst bestimmen können, welchen Lebensrisiken sie sich aussetzen: Ihre ‚Abenteuer‘ sind allemal abgesichert. Die Menschen auf dem sinkenden Boot haben keine Wahl. Auf der Flucht vor Armut und Zwang liefern sie sich nicht nur den Elementen aus, sondern vor allem der Politik, denen, die darüber entscheiden, wem wann geholfen wird. Angesichts der inhumanen Tendenzen unserer Migrationsdebatte und der beständig steigenden Zahl der Opfer im Mittelmeer gewinnt der auf der diesjährigen Berlinale vorgestellte Film eine furchtbare Dringlichkeit. Seine Stärke liegt darin, wie er das Thema kammerspielartig in einer Extremsituation verdichtet und zugleich den Blick weitet: auf die grundlegende Ungleichheit im Verhältnis von Nord und Süd …“ http://www.film-des-monats.de