The Food Challenge. Wie die Ernährung sichern

Der dreiteilige Dokumentarfilm von Katja Becker (2018, 3 x 26 Min.) befasst sich mit den Geschäftspraktiken der großen Internationalen Chemiekonzerne in Kenia. So verkaufen Bayer, BASF und Syngenta in Kenia weiterhin Agrarpestizide, die wegen nachgewiesener Schädlichkeit für Menschen und Umwelt in Europa verboten sind. Entwicklungsländern wie in Kenia mit weniger strengen Gesetze werden die Chemikalien unverändert beworben und verkauft. Die Chemie- und Saatgut-Industrie versucht, im Zeichen der Welternährung auf diese Märkte zu drängen. Doch Wissenschaftler, Bauern und Aktivisten alternativer Landwirtschaftsmethoden sind sich, wie hier in Ostafrika, einig, dass es nicht mehr Chemie und Hybridsaatgut braucht, um die Welt zu ernähren, sondern dass es höchste Zeit für ein generelles Umdenken ist. Es geht darum, lokal, regional und global die bereits existierenden bäuerlichen Systeme zu stärken, um der weltweiten Machtkonzentration im Ernährungs- und Agrarsektor zu widerstehen.

Der erste Teil des Films, „Ein giftiges Geschäft?“, konzentriert sich auf die Folgen des Pestizideinsatzes auf die kenianische Landwirtschaft und die KonsumentInnen der Produkte. Vergiftungen bei Bäuerinnen und Konsumenten, der teils dramatische Verlust an Biodiversität, eine abnehmende Bodenfruchtbarkeit und die wachsende Verschuldung durch den Zwang zum Kauf von Saatgut und Pestiziden ist. Der zweite Teil, „Ursachen des Hungers“, spürt den Zusammenhängen von Agrarpolitik und Ernährungssicherheit nach. Durch Werbe- und Lobby-Aktivitäten der großen internationalen Chemiefirmen steht Kenia kurz davor, dass Kleinbauern die Wiederaussaat ihrer Feldfrüchte untersagt wird und sie dadurch dauerhaft von Hybridsaatgut abhängig werden. Ein Projekt der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) demonstriert hingegen, wie nachhaltige Bodenfruchtbarkeit erreicht und Schädlingsbefall vermieden werden kann, ohne dass dabei auf chemische Produkte zurückgegriffen werden muss. Im dritten Teil, „Auf der Suche nach Nachhaltigkeit“, wird ein Pilotprojekt im Norden Kenias vorgestellt, das in einer ariden Landschaft mittels Bewässerung gute Erträge erzielt. Hier werden allerdings auch die schwierigen sozialen Verwerfungen in einer vom Klimawandel bedrohten Region deutlich. Bewässerungsprojekte in der Landwirtschaft konkurrieren mit den Bedürfnissen der lokalen Bevölkerung, deren Herden dringend auf die schwindenden Wasserreserven angewiesen sind. Die DVD ist für die Bildungsarbeit bei EZEF zu beziehen.