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„Stille Post“: Kinostart am 15.12.22

Khalil ist Grundschullehrer und lebt mit seiner Freundin, der Journalistin Leyla, in Berlin. Als sie ihm Kriegsvideos aus seiner kurdischen Heimatstadt in der Türkei zeigt, gerät Khalils geordnetes Leben aus den Fugen: er meint, seine tot geglaubte Schwester als Videoaktivistin hinter der Kamera zu erkennen. Über die kurdische Gemeinschaft, von der er sich eigentlich längst abgewandt hatte, versucht Khalil mit seiner Schwester Senem in Kontakt zu kommen. Im Gegenzug wird von ihm verlangt, die Kriegsvideos in die deutschen Nachrichten zu bringen. Doch er merkt schnell: für die Medien hat die Geheimoperation des türkischen Militärs keinen News-Wert. Erst als Khalil und seine Freundin Leyla die Videos manipulieren und direkt in den Agenturserver einspeisen, bekommen sie die erhoffte mediale Aufmerksamkeit: der Krieg kommt in die Schlagzeilen und eine hitzige politische Debatte entflammt. Doch der Konflikt bleibt nicht auf den Bildschirmen. Der ferne Krieg setzt sich in der Diaspora fort und auf den Berliner Straßen kämpfen türkische und kurdische Demonstranten. Als der Konflikt schließlich auch Khalils Schulkasse erreicht, realisiert er: es geht nicht mehr nur darum, im Wettbewerb der Nachrichtenbilder zu bestehen, sondern auch, sein eigenes Leben in Berlin zu beschützen. Regisseur Florian Hoffmanns Film „Stille Post (Deutschland 2021, 94 Min.) beruht auf wahren Begebenheiten, indem er Handyvideos aus der kurdischen Kriegsregion Cizre in den Film einbezieht und ihm so eine besondere Dringlichkeit gibt, wenn es um Fragen nach Authentizität, Nachrichtenwert und Öffentlichkeit geht. Das Unterrichtsmaterial zum Film, das das Institut für Kino und Filmkultur herausgegeben hat, greift besonders den Umgang mit Medien in Kriegs- und Krisensituationen als Herausforderung an die medienkritische Kompetenz von Schülerinnen und Schülern auf.

Vandana Shiva. Ein Leben für die Erde

Am 01.12.2022 startet der Film „Vandana Shiva. Ein Leben für die Erde“ im Kino. Der Film (James Becket, Camilla Becket, USA, Australien 2021, 81 Min.) geht der Frage nach, wie Vandana Shiva, Tochter eines Waldschützers aus dem Himalaya, eine ernstzunehmende Widersacherin von Agrarkonzernen wie Monsanto wurde. Als Wissenschaftlerin initiierte sie maßgeblich eine weltweite Bewegung für Biodiversität und ökologische Landwirtschaft. Sie trug maßgeblich zu einer Agrar- und Ernährungswende bei und wurde zu einer deren wichtigsten Aktivistinnen, wofür sie unter anderem den alternativen Nobelpreis erhielt. Weitere Informationen: https://mindjazz-pictures.de/filme/vandana-shiva/

Deutscher Menschenrechtsfilmpreis 2022

Am Samstag, den 10. Dezember 2022, dem Tag der Menschenrechte, wird zum 13. Mal der Deutsche Menschenrechts-Filmpreis in insgesamt sechs Kategorien vergeben. Der Veranstalterkreis ehrt damit herausragende Film- und Fernsehproduktionen, die sich in besonderer Weise mit den verschiedensten Aspekten der Menschenrechte befassen. Die Preisverleihung findet um 19 Uhr in der Nürnberger Tafelhalle statt und wird auf unserem YouTube-Kanal live gestreamt. In der Kategorie Langfilm wird der Film „A Black Jesus“ von Luca Lucchesi (2020, 92 Min.). Als sich ein 19-jähriger Flüchtlinge aus Ghana in dem sizilianischen Städtchen Siculiana als Kreuzträger an der Prozession beteiligen will, bei der ein Kruzifix mit einer schwarzen Jesusfigur durch die Straßen getragen wird, werden die vielfältigen Widersprüche unserer Zeit in neuem Kontext sichtbar.

„Invisible Demons“ ab 03.11.2022 im Kino

In seinem Dokumentarfilm „Invisible Demons“ (Deutschland, Finnland, Indien 2021, 77 Min. OmU) erforscht der indische Regisseur Rahul Jain die dramatischen Folgen von Indiens wachsender Wirtschaft auf seine Heimatstadt Delhi. Dort haben Folgen des Klimawandels und jahrzehntelange Sorglosigkeit im Umgang mit der Natur eine katastrophale Umweltzerstörung bewirkt: Tote Flüsse, berghohe Mülldeponien, eine nicht enden wollende Hitzewelle, gefolgt von Regenfluten. Der Film unternimmt in bedrückenden Bildern eine Bestandsaufnahme der Zustände. In Gesprächen mit BewohnerInnen und Medienberichten zeigt er die verheerten Auswirkungen auf Umwelt und Gesundheit, die nicht nur eine Stadt in der Krise zeigen, sondern auch unsere globale Klimarealität verdeutlichen. Weitere Informationen: GMfilms

Der Film „Nachbarn“ von Mano Khalil jetzt im Kino

Der sechsjähriger Sero lebt mit seiner Familie in einem kleinen Dorf an der syrisch-türkischen Grenze. Zusammen mit seinem Onkel macht er sich einen Spaß daraus, die Soldaten zu ärgern, indem sie Luftballons in den kurdischen Farben nahe der Grenze aufsteigen zu lassen. In den 1980er-Jahren muss er dort den wachsenden Nationalismus um Staatspräsidenten Hafiz al-Assad und der regierenden Baath-Partei. Der neue Lehrer besteht darauf, dass der kurdische Junge nur noch Arabisch sprechen darf und die jüdischen Nachbarn gelten plötzlich als Todfeinde. Der Film „Nachbarn“ von Mano Khalil (Schweiz, Frankreich 2021, 130 Min. OmU), der gerade im Kino gestartet ist, erzählt von einer Kindheit, die zwischen Diktatur und schmerzhaften Verlusten auch die Abenteuerlust und Lebensfreude der Kinder einfängt.

Das Portal Globales Lernen mit neuem Design

Das Portal Globales Lernen ist das zentrale Internetangebot zum Globalen Lernen und zur Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) im deutschsprachigen Raum. Es ist die Anlaufstelle für Lehrkräfte und Multiplikator*innen, die Themen nachhaltiger Entwicklung in ihre konkrete Bildungsarbeit einbinden möchten. Zum Angebot gehören Unterrichtsmaterialien zum Download, Hinweise auf Aktionen und Kampagnen, Fortbildungsangebote und vieles mehr. Das Portal präsentiert sich nun in neuem und für Nutzer*innen komfortableren Design und lädt ein zum Informieren, Stöbern und ist offen für Ideen und Vorschläge für die Umsetzung der wichtigen Themen in Schule und Bildung.

https://www.globaleslernen.de/de

Filmtage Globale Perspektiven in Frankfurt/M.

Vom 15.-18.09.2022 finden in Frankfurt die Filmtage Globale Perspektiven statt, die der Fernsehworkshop Entwicklungspolitik veranstaltet. Filme über politische und soziale Auswirkungen der Globalisierung, über Arbeitsbedingungen auf dem Land und in der Stadt, über Fluchtursachen, Migration oder die Auswirkungen des Klimawandels stehen im Mittelpunkt des vielfältigen Programms. Nach den Filmen gibt es Raum zur Diskussion mit Filmschaffenden und Medienfachleuten. Außerdem gibt es zwei Panels unter dem Titel: „50 Jahre Dokumentarfilme über den Globalen Süden“ (am Freitag, 16.09.2022, 18.30 Uhr, Haus am Dom) und „Der unsichtbare Süden: Auslandsberichterstattung im deutschen Fernsehen“ (am Samstag, 17.09.2022, 13.45 Uhr, Haus am Dom). Weitere Informationen zu Programm und Anmeldung unter: www.filmtage-globale-perspektiven.de

 

Faire Woche 2022 zum Thema Textilien

Vom 16.-30.09.2022 findet die Faire Woche, die größte Aktionswoche des Fairen Handels in Deutschland, statt. In diesem Jahr liegt der Schwerpunkt auf menschenwürdigen Arbeitsbedingungen und nachhaltigem Wirtschaften in der Textil-Lieferkette.

Besonders der Einsturz der Textilfabrik Rana Plaza in Bangladesch vor neun Jahren, bei dem über 1.100 Menschen starben, steht für die katastrophalen Zustände in der globalen Textilindustrie. Und obwohl sich seitdem einiges auf internationaler Ebene getan hat, gilt die Textil-Lieferkette noch immer als besonders anfällig für Menschenrechtsverletzungen und Umweltprobleme.

Der Spielfilm „Made in Bangladesh“ von Rubayiat Hossain (2019, 95 Min.) greift viele dieser Themen beispielhaft auf. Shimu, eine junge Frau aus Dhaka, der Hauptstadt Bangladeschs, kann sich durch ihre Arbeit in einer Textilfabrik einen kleinen Freiraum schaffen und mit ihrem arbeitslosen Mann bescheiden leben. Als in ihrer Fabrik ein Feuer ausbricht und eine ihrer Kolleginnen ums Leben kommt, kommt sie in Kontakt mit einer Gewerkschaftsführerin und beginnt, sich mit ihren Rechten zu beschäftigen. Doch mit ihren Bemühungen, in ihrer Fabrik selbst eine Gewerkschaft zu gründen, trifft sie auf große Schwierigkeiten. Die Geschäftsführung setzt sie unter Druck, Mitarbeiterinnen solidarisieren sich aus Angst nicht und auch ihr Mann will ihr jedes weitere Engagement verbieten. Als sie schließlich doch genug Unterschriften für die Gründung einer Gewerkschaft zusammen hat, ist sie mit dem komplizierten bürokratischen Prozess der Zulassung konfrontiert. Mit großer Energie, Wissensdurst und Beharrlichkeit gelingt es ihr, auch diese Hürde zu nehmen. Regisseurin Rubayat Hossain, die selbst aus Dhaka kommt, erzählt mit Shimus Geschichte die realen Erlebnisse einer Arbeiterin, die sie während ihrer Recherchen getroffen hat und die sich allen Widerständen zum Trotz von ihrem Plan, eine Gewerkschaft zu gründen, nicht abbringen ließ.

Der Film steht beim EZEF für die Bildungsarbeit zur Verfügung und kann dort auch für Kinovorführungen ausgeliehen werden.

Außerdem wurde „Made in Bangladesh“ in die erweiterte Filmliste aufgenommen, die Vision Kino zu unter dem Titel „Kino für eine bessere Welt“ – Sonderreihe zu den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung zusammengestellt hat.

„Sun Children“: Kinostart am 05.05.22

Am 05.05.2022 startet der Film „Sun Children“ des iranischen Regisseurs Majid Majidi (Iran 2020, 99 Min.) im Kino.
Um ihre Familien zu unterstützen, arbeiten der 12-jährige Ali und seine Freunde hart, machen kleine Jobs in einer Werkstatt und begehen sogar Straftaten. Durch Zufall erfährt Ali von einem geheimnisvollen Schatz, der sich unter der „Sun School“, einer gemeinnützigen Schule, befinden soll. Also melden sich die Jungen kurzerhand an, um auf dem Gelände graben zu können. Doch obwohl sie neben der Arbeit nun auch noch lernen müssen, gestaltet sich das Unterfangen schwieriger als gedacht. Regisseur Majid Majidi, der mit Filmen wie „Kinder des Himmels“ und „Die Farben des Paradieses“ auch international renommierte Filme mit Kindern drehte, widmet diesen Film den 152 Millionen Kindern, die weltweit unter schwierigen Bedingungen arbeiten müssen. „Ich setze mich sehr für die Rechte der Kinder ein. Kinder sollten nicht ihrer Kindheit beraubt werden und ihre Entwicklung verpassen. Kinder verdienen es, mit mehr Schutz, Würde und Gerechtigkeit behandelt zu werden und ich hoffe, dass mein Film dazu beitragen kann.“ Weitere Informationen: MFA+
Beim Internationalen Filmfestival für Kinder und junges Publikum SCHLiNGEL erhielt „Sun Children“ mit dem Preis der Stadt Chemnitz einen der Hauptpreise.
Vision Kino hat einen Filmtipp zu „Sun Children“ für den Einsatz im Unterricht veröffentlicht.

This Rain Will Never Stop.

Am 24.03.22 startet „This Rain will Never Stop“ von Alina Gorlova (Ukraine, Lettland, Deutschland, Katar 2020, 104 Min. OmU) im Kino. In ihrem ersten langen in schwarz/weiß-gefilmten Dokumentarfilm begleitet die ukrainische Regisseurin den 20-jährige Andriy Suleyman durch ein Leben voller Krieg und Unsicherheit. In Syrien als Sohn eines kurdischen Vaters und einer ukrainischen Mutter geboren, floh seine Familie 2012, als Andriy 15 Jahre alt war, vor dem Bürgerkrieg in Syrien in die Heimat seiner Mutter in die Ostukraine. Doch als kurze Zeit später ein neuer Konflikt in der Ukraine ausbricht, befindet sich die Familie wieder im Krieg. Im Schatten der paradierenden Soldaten und des nicht enden wollenden Stroms von verwundeten Kämpfern und Flüchtlingen versucht die lokale Bevölkerung, den Anschein eines normalen Lebens aufrechtzuerhalten. Konfrontiert mit dem vom Krieg verursachten Leiden beschließt Andriy, sich als Freiwilliger beim Roten Kreuz zu melden. Während seine Eltern hoffen, dass ihr Sohn in den Westen geht, um seine Ausbildung fortzusetzen, werden die Rote-Kreuz-Einsätze für Andriy zu einem wichtigen Teil seines Lebens. In der Ukraine, in Syrien, im Irak und in Deutschland suchen Andriy und seine Familie nach einem Ort, an dem sie die erschütternden Ereignisse der Vergangenheit überwinden können. Für die Zerrissenheit zwischen Krieg und Leid und der Sehnsucht, dieses zu überwinden, findet die Regisseurin starke Bildmetaphern, die angesichts des aktuellen Krieges einen tiefen Einblick in eine verstörende Realität und deren Auswirkungen gewähren.