„Sarita“: Kinostart am 20.06.2020
1990 wurde ein Sechstel der bhutanischen Bevölkerung ins Exil geschickt, weil sie ihren Monarchen lediglich um demokratische Rechte bat. Die 13-jährige Sarita wurde in einem Flüchtlingslager in Nepal, in dem mehr als 100.000 bhutanische Flüchtlinge leben, geboren. Jetzt sehen sich Tausende Familien gezwungen, auszuwandern. In seinem Film begleitet Sergio Basso (Italien Deutschland 2019, 89 Min.) Sarita durch ihren Alltag. Mit ihren unbequemen Fragen über ihre Herkunft und die Gründe ihrer Flucht bringt sie die Älteren, die sich scheinbar angefunden haben, nicht selten in Erklärungsnot. Musik- und Tanzszenen à la Bollywood erzählen auf einer zweiten Ebene von der Lebenslust aber auch dem Tatendrang der jungen Generation, ihr Schicksal nicht länger als gegeben hinzunehmen.
Dem Film, einer Mischung aus Musical und Dokumentation, geht eine zehnjährige Recherche von Regisseur Sergio Basso voraus. Neben den Bewohnern des Camps sprach er mit vielen Organisationen und Politikern über die Flüchtlinge und die Beziehungen zu Bhutan, eines weitgehend vergessenen Themas. Als er bei einem seiner vielen Besuche eine Gruppe Jugendlicher bei der Probe zu einem Tanz beobachtete, entstand die Idee der Verbindung von dokumentarischen Elementen mit denen des Musicals.
„So ist ein Film entstanden“, heißt es in der Rezension von Rouven Linnarz in film-rezensionen.de, „der gerade durch diese Elemente sowie seine jugendliche Protagonistin sehr dynamisch und angenehm frech daherkommt, wobei der Grundton in den übrigen Szenen bisweilen etwas sehr didaktisch wirkt.“
Weitere Informationen: https://www.missingfilms.de/index.php/filme/300-sarita