17 Nachhaltigkeitsziele / SDGs
Auf der Vollversammlung der Vereinten Nationen im September 2015 unterzeichneten alle 193 UN-Mitgliedsstaaten die Agenda 2030, die mit 17 Zielen (SDGs – Social Development Goals) für eine Verbesserung des Lebens aller Menschen auf der Erde in gemeinsamer Verantwortung eintreten.
Überall gibt es Menschen, die mit Energie, Engagement und Mut schon lange vor der Verabschiedung der SDGs für veränderte Lebensbedingungen arbeiten oder tatkräftig die ambitionierten Nachhaltigkeitsziele umsetzen. Am Beispiel der 17 SDGs sollen hier 17 Personen, Gruppen und Initiative vorgestellt werden, die zeigen, dass sie mit ihrer Arbeit Veränderungen möglich machen können.
SDG 1: Armut beenden
In seinem Dokumentarfilm Das Grüne Gold – Dead Donkeys fear no Hyenas, zeigt Joakim Demmer (Deutschland, Schweden, Finnland 2016, 82 Min.) den weltweiten massiven kommerziellen Ansturm auf Ackerland. Die Auswirkungen spüren Hunderttausende von Menschen in den Entwicklungsländern, der profitabelste neue Ort für Landwirtschaft ist Äthiopien. In der Hoffnung auf Exporteinnahmen verpachtet die Regierung in dem von Hungersnot betroffenen Land Millionen Hektar scheinbar ungenutzter Flächen an ausländische Investoren. Folge ist eine der größten Zwangsvertreibungen der heutigen Zeit und das Aus für die Meinungsfreiheit. Die Katastrophe wird mit Milliarden von Entwicklungsgeldern von Institutionen wie der Weltbank mit verursacht. Argaw Ashine, ein junger engagierter Umweltjournalist, ist bereit, dieses Vergehen seiner Regierung anzuklagen. Bei seinen Recherchen entdeckt er, dass die Regierung in der Region Gambela ein Entwicklungsprogramm als Vorwand für Vertreibungen missbraucht, um das Land für Investoren freizumachen. Schließlich wird Argaw selbst gezwungen, aus seinem Land zu fliehen, da die Polizei ihn unter Druck setzt, seine Quellen preiszugeben. Die Geschichte des Umweltjournalisten Argaw verdeutlicht die Wichtigkeit von Medien, die frei von derKontrolle der Regierung und Unternehmen arbeiten können, um Armut und Hunger anzuprangern und die Öffentlichkeit für ein Umdenken zu gewinnen.
SGD 2: Ernährung sicher
Die Parzelle des paraguayischen Kleinbauers Geronimo Arevalos ist von Sojaplantagen umgeben, Jahr für Jahr werden die Monokulturen größer. Gentechnisch veränderter Soja gedeiht jedoch nur dort, wo durch Pestizideinsatz alle anderen Pflanzen vernichtet werden. So reduziert diese Produktionsmethode nicht nur die Vielfalt an Pflanzen und Kulturen, sondern vergiftet häufig auch das Trinkwasser und bewirkt so eine empfindliche Störung des ökologischen Gleichgewichts. All dies bedroht ganz unmittelbar die Existenz von Geronimo und der anderen Bauern, die vom Ertrag ihrer Felder leben. In ihrem Film Raising Resistance (Deutschland, Schweiz 2011, 84 Min.) berichten David Bernet und Bettina Borgfeld über die Arbeit Geronimo Arevelos und der anderen Kleinbauern, durch Proteste, Landbesetzungen und Eingaben vor Gericht das Überleben ihrer Gemeinschaft zu schützen. Trotz herber Rückschläge haben sie ihren Optimismus nicht verloren haben.
SDG 3: Gute Gesundheitsversorgung
In seinem Film Ebola – Das Virus überleben (Deutschland 2015, 52 Min.) dokumentiert Carl Gierstorff die tiefgreifenden gesellschaftlichen Folgen des Ebola-Ausbruchs in Liberia. Der Film zeigt liberianische Krankenschwestern, die monatelang in Doppelschichten arbeiten, Menschen, die alles verloren haben und dennoch bereit sind, zu vergeben, und Studierende, die freiwillig im Kampf gegen die Seuche mithelfen. So werden nicht nur die Mechanismen beschrieben, die für einen schnellen Sieg gegen Ebola nötig sind, sondern auch, was die Epidemie den Menschen abverlangt. Kein Kampf gegen eine Seuche ist denkbar, ohne die, die sie bekämpfen. (Kontakt: www.docdays.de)
SDG 4: Bildung für alle
Das Mädchen Rain in dem gleichnamigen Spielfilm von Maria Govan (Bahamas 2008, 93 Min.) lebt nach dem Tod der Großmutter bei ihrer Mutter in Nassau, der Hauptstadt der Bahamas. Dass ihre Mutter drogenabhängig ist und als Prostituierte über die Runden zu kommen versucht, wusste Rain nicht, die Mutter hatte den Kontakt zur Familie abgebrochen. Auch die Mutter von Chala, der in der kubanischen Hauptstadt Havanna lebt, ist drogenabhängig. Mit kleinen Jobs bei illegalen Hunderennen versucht der Junge, sie so gut wie möglich zu unterstützen. In beiden Fällen sind es die Lehrerinnen der Jugendlichen, die fest an sie glauben und ihnen über viele Hürden hinweghelfen. So glaubt die Lehrerin von Rain fest an ihre sportliche Begabung als Läuferin und bereitet sie auf einen wichtigen Wettkampf vor. Das kubanische Erziehungsprinzip, das Ernesto Daranas in seinem Spielfilm Conducta – Wir werden sein wie Che (Kuba 2014, 108 Min.) beschreibt, wird von Lehrerin Carmela unterlaufen, um zu verhindern, dass Chala, an dessen Fähigkeiten glaubt, in ein Erziehungsheim gesteckt wird.
SDG 5: Gleichberechtigung der Geschlechter
„Was für Männer gilt, gilt auch für Frauen“. Mit dieser festen Überzeugung macht sich Sili auf den Weg, um wie die Jungen die Zeitung „Le Soleil“ auf den Straßen Dakars zu verkaufen. Dabei ist sie doppelt gezeichnet: sie ist ein Mädchen und durch Kinderlähmung körperlich behindert. Die kleine Verkäuferin der Sonne, das Meisterwerk des senegalesischen Regisseurs Djibril Diop Mambéty (Senegal, Schweiz, Frankreich 1999, 45 Min.) ist eine Hymne auf den Mut der Straßenkinder, die Freundschaft und die Kraft eines kleinen Mädchens, sich den für sie vorgegebenen Regeln zu widersetzen.
SDG 6: Sauberes Wasser
Über Wasser, der Dokumentarfilm von Udo Maurer (Österreich, Luxemburg 2007, 83 Min.) erzählt in drei Geschichten von der existentiellen Bedeutung des Wassers für die Menschen. Im überfluteten Bangladesch, wo aus Häusern Boote werden, in der Steppe Kasachstans, wo Fischerdörfer nach dem Verschwinden des Aralsees plötzlich in einer Wüste stehen, und in den dichtbesiedelten Slums von Nairobi, wo Trinkwasser zur Ware und zu einer Frage von Leben und Tod wird. Zwischen Ware und Menschenrecht steht das Lebenselement immer häufiger im Zentrum der Aufmerksamkeit. In immer extremeren Erscheinungsformen – Dürre, Sintflut, Verschmutzung – entwickelt es eine Dramatik, die die Grundfesten der menschlichen Zivilisation erschüttert.
SDG 7: Nachhaltige Energie für alle
No Problem! Solaringenieurinnen für Afrika (Yasmin Kidwai, Indien, Kenia 2012/2016, 28 Min.) stellt eine einmalige Süd-Süd-Kooperation vor, die vom Barefoot College im indischen Rajasthan initiiert wurde. Frauen aus ländlichen Regionen verschiedener afrikanischer Länder lernen, wie sie mit Solartechnik den Fortschritt in ihren Dörfern voranbringen können. Und sie werden gestärkt, um sich als Frauen selbständig zu machen und eine Rolle in der Gesellschaft zu übernehmen.
SDG 8: Menschenwürdige Arbeit
Urmila Chaudhary lebt im Süden Nepals und ist sechs Jahre alt, als sie von ihren Eltern als Kamalari an eine Familie in die Hauptstadt verkauft wird, wo sie unter sklavenartigen Bedingungen arbeiten muss. Erst zwölf Jahre später gelingt ihre Befreiung. Der Dokumentarfilm Urmila – für die Freiheit von Susan Gluth (Deutschland, Nepal 2015, 83 Min.) begleitet die junge Frau, die voller Zuversicht für die Organisation „Freed Kamalari Development Forum“ (FKDF) für die Befreiung anderer Mädchen einsetzt. Inzwischen konnten von Urmila und ihren Mitstreiterinnen 13.000 Kamalari befreit werden. Es ist auch ein Kampf gegen das offiziell abgeschaffte System der Leibeigenschaft und somit gegen jahrhundertealte Gesellschaftsstrukturen in Nepal. Gleichzeitig arbeitet Urmila an der Durchsetzung eines anderen Ziels. Sie möchte Rechtsanwältin werden und ihr Heimatland Nepal weiter verändern. Dafür versucht sie, ihren Schulabschluss nachzuholen, denn wie den meisten Kamalari blieb auch ihr eine Schulbildung verwehrt.
SDG 9: Innovation und nachhaltige Infrastruktur
In ihrem Dokumentarfilm Death by Design – Die dunkle Seite der IT-Industrie (USA 2015, 73 Min.) wirft Sue Williams einen Blick hinter die scheinbar saubere Welt der Elektronik-Industrie. Nachdem Silicon Valley in den USA nach dem Aufstieg der 70er Jahre verseucht zurückgelassen wurde, war der Weg für die Herstellung der boomenden Industrie nach China nicht weit. Ohne nennenswerte Arbeitsgesetzgebung und Umweltschutzregeln konnte der Profit von Apple-Produkten zum Beispiel ins unermessliche gesteigert werden. Doch wächst auch in China langsam das Bewusstsein für die Bedeutung von Umweltschutz für die Gesundheit der eigenen Bevölkerung. Neben den großen Produktionslinien zeigt der Film aber auch die kleinen Unternehmen und Initiativen, die sich gegründet haben, um eine umweltschonende und ressourceneffiziente Produktion und Recycling zu gewährleisten. Mit ihrer Initiative iFixx haben die Gründer Kyle Wiens und Luke Soules entscheidend dazu beigetragen, dass mittlerweile überall auf der Welt Smartphones eigenständig repariert werden können und sich dadurch die Lebensdauer der auf Obsoleszenz, das heißt auf geplanten Verschleiß angelegten Produkte, deutlich verlängert. So bleiben sie länger in Betrieb, Rohstoffe werden geschont und der Kreislauf von immer neueren und schnelleren Produkten wird durchbrochen.
SDG 10: Ungleichheit verringern
Rajagopal ist Präsident und Gründungsmitglied von Ekta Parishad, der Organisation, die sich für die Rechte hunderttausend Inderinnen und Inder, landlose Bauern und Ureinwohner – Adivasi – einsetzt. Ihr Ziel ist, dass die Ärmsten Indiens die Kontrolle über lebenswichtigen Ressourcen zurückbekommen, insbesondere über Land, Wald und Wasser. Der im großen Stil betriebene Abbau von Bodenschätzen, das Anlegen von Plantagen und mächtige Infrastrukturprojekte haben dazu geführt, dass sie vertrieben und der Grundlagen ihres Lebens bis heute beraubt werden. Ekta Parishad hat etwa 12.000 freiwillige Aktivistinnen und Aktivisten und erreicht ungefähr 80 Millionen der ärmsten Menschen in Indien. Um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen, organisierte Ekta Parishad einen Protestmarsch von Gwalior ins 400 Kilometer entfernte Delhi. 100.000e, die sich dem Marsch anschlossen, wollen erst nach Hause zurückkehren, wenn die Regierung auf ihre Ansprüche eingeht. In dem Film Millions can Walk (Indien, Schweiz 2013, 88 Min.) zeigen Christoph Schaub und Kamal Musale die vielfältigen Seiten des imposanten Protestmarsches und fokussieren immer wieder auf die Geschichten Einzelner, ihre alltäglichen Erfahrungen und die Gründe, warum sie sich auf den Weg gemacht haben.
SDG 11: Nachhaltige Städte und Gemeinden
Jakarta Disorder von Ascan Breuer (Deutschland, Indonesien 2013, 87 Min.) handelt von den Herausforderungen, vor denen die junge Demokratie des größten islamischen Landes der Welt steht: Viele BewohnerInnen der Megacity Jakarta leben in wilden Siedlungen, so genannten Kampungs, die in den vergangenen Jahrzehnten entstanden sind. Diese Siedlungen sollen nun den Großprojekten weichen, die in dem Schwellenland aus dem Boden schießen.
Der Film begleitet Oma Dela und Wardah Hafidz von der Organisation Urban Poor, die versuchen, die verarmte Bevölkerung zu aktivieren. Denn erst zum zweiten Mal bestimmen die IndonesierInnen einen neuen Präsidenten. Die beiden charismatischen Frauen wollen sich nicht mit bloßen Wahlen zufrieden geben und sich wie üblich von den elitären Bewerbern mit Almosen abspeisen lassen. Ihr Forderungskatalog an die Kandidaten umfasst fünf Punkte, die ebenso einfach wie grundsätzlich sind: Arbeit, Wohnen und Bildung für alle, soziale Krankenversicherung sowie formale Anerkennung der informellen Wirtschaft. Sie wollen anderthalb Millionen Menschen dafür gewinnen, einen Vertrag zu unterschreiben und versprechen, jenen Kandidaten zu wählen, der die fünf Forderungen wirklich umsetzt. Und es gelingt. Mit Joko Widoro wird in Jakarta ein Bürgermeister gewählt, der den Fragen offen gegenüber steht – und der 2014 zum indonesischen Präsidenten gewählt wird.
SDG 12: Nachhaltige Konsum- und Produktionsweise
Mit Mut und Einfallsreichtum setzen sich kirgisische Frauen in ihrem Dorf gegen die Umweltverschmutzung durch den Goldabbau ein. Täglich donnern riesige LKWs, die mit der hochgiftigen Chemikalie Zyanid beladen sind, durch das kirgisische Dorf Barskoon zu der nahe gelegenen Kumtor-Mine, in der Gold abgebaut wird. Als 1998 ein mit Zyanid beladener LKW in den Fluss des Dorfes stürzte, erkrankten Hunderte von Dorfbewohnern. Sieben Jahre später beginnen einige Frauen ihren Kampf für die Rechte der Opfer. Sie gründen eine Umweltorganisation und blockieren die Zufahrt zur Mine. Von den anderen Frauen im Dorf werden die Umweltaktivistinnen für ihren Mut und ihre Unabhängigkeit bewundert: Erkingül, die wegen ihrer politischen Aktivität massiv unter Druck gesetzt wird, Sakisch, die als erste Frau im Dorf ein Auto fährt, und die alleinerziehende Asel, die den Mut hat, sich aus einer Zwangsehe zu befreien. In ihrem Dokumentarfilm Flowers of Freedom (Deutschland 2014, 92 Min.) begleitet die Filmemacherin Mirjam Leuze die Frauen bei ihrem Kampf für Umwelt und Gerechtigkeit.
SDG 13: Klimaschutz
Zwar soll in Deutschland in absehbarer Zeit der Kohleabbau beendet werden, doch ist damit die Verstromung durch Kohle nicht aufgehoben – nur die Kohle kommt jetzt aus Kolumbien. La Buena Vida – das gute Leben, der Dokumentarfilm von Jens Schanze (Deutschland 2915, 94 Min.) stellt uns Jairo Fuentes, den junge Anführer der Dorfgemeinschaft von Tamaquito im Norden Kolumbiens vor. Die Natur gibt den Menschen hier alles, was sie zum Leben brauchen. Doch die Lebensgrundlage der Wayúu-Gemeinschaft wird durch den Kohleabbau in der Mine El-Cerrejón zerstört. Der größte Kohletagebau der Welt, frisst sich immer tiefer in die einst unberührte Landschaft. Jairo Fuentes ist entschlossen, die gewaltsame Vertreibung seiner Gemeinschaft, wie andere Dörfer sie in der Vergangenheit erlebt haben, zu verhindern. Er beginnt Verhandlungen mit den Betreibern der Kohlemine, hinter denen mächtige Rohstoffkonzerne wie Glencore, Anglo American und BHP Billiton stehen. Die Konzerne versprechen den Dorfbewohnern die Segnungen des Fortschritts, die Wayúu hingegen legen keinen Wert auf moderne Häuser mit Stromversorgung und ein so genanntes „besseres Leben“.
Sie beginnen den Kampf um ihr Leben in den Wäldern, der schon bald zum Existenzkampf wird. Die Geschichte der kolumbianischen Dorfgemeinschaft Tamaquito ist eng mit dem weltweit steigenden Energiekonsums, den das Streben nach Wachstum und Wohlstand verursacht, verknüpft.
SDG 14: Meere und Ozeane schützen
Yaayboy, so werden in Senegal die Fische genannt, die nach dem Abfischen der ausländischen Trawler für die lokalen Fischer übrig bleiben. Der gleichnamige Dokumentarfilm von Peter Heller (Deutschland, Senegal 2012, 25 Min.) gibt Einblicke in die komplexen Ursachen der Überfischung afrikanischer Gewässer und zeigt die vielfältigen Auswirkungen auf die senegalesische Bevölkerung. Denn zum Mangel an Fisch zu bezahlbaren Preisen kommt der Rückgang an Arbeitsplätzen in der Fischverarbeitung hinzu. Dort waren und sind traditionell Frauen beschäftigt, die lange auch den Handel von Trockenfisch in die küstenfernen Regionen organisiert hatten. Nun sehen auch viele junge Fischer keine Zukunft mehr in ihrem Land und suchen ihr Heil in der Flucht nach Europa. Manchen gelingt dies auch, doch viele Familien trauern um jemanden, der bei der gefährlichen Überfahrt ums Leben kam. Und es sind verschiedene Initiativen von Frauen, die sich gegen die Migration engagieren.Und immer mehr Menschen, gerade aus dem handwerklichen Fischereisektor, beginnen damit, gemeinsam ihre Interessen zu organisieren – sowohl gegen die Regierung, aber auch durch eigene Initiativen, wie die Registrierung von Fangbooten, die der Regulierung von Ausfahrten dienen soll, oder durch die Einrichtung und Überwachung von küstennahen Schutzzonen für Jungfische. Gemeinsam fordern sie, den illegalen Fischfang zu beenden, die Fangquoten, die an die EU verkauft werden, stark einzuschränken und insgesamt das Ziel zu verfolgen, dass der Fisch aus den westafrikanischen Küstengewässern zuerst der afrikanischen Bevölkerung als Nahrung und Handelsgut zusteht.
SDG 15: Artenvielfalt / Landökosysteme erhalten
Millionen Tonnen von Monsantos „Roundup“ mit seinem Hauptwirkstoff Glyphosat werden Jahr für Jahr weltweit auf Felder ausgebracht. Die Antwort der Natur sind resistente Unkräuter, die Nutzpflanzen überwuchert und abtötet. Dieser Form der zerstörerischen Landwirtschaft Bertram Verhaag in seinem Film Code of Survival (Deutschland 2016, 98 Min.) drei nachhaltige Projekte entgegen: Die Teeplantage Ambootia in Indien, Darjeeling, in 2000 m Höhe. Die ökologische Anbauweise verhindert das Abrutschen der durch den Kunstdüngereinsatz erkrankten Teegärten und rettet damit eine ganze Region. Das Projekt SEKEM des alternativen Nobelpreisträgers Ibrahim Abouleish, der vor 40 Jahren inmitten der Wüste seine biologische Farm gründete, konnte dort fruchtbaren Boden erzeugen und ökologische Landwirtschaft betreiben. Der bayerische Bauer Franz Aunkofer war einer der ersten Biobauern Deutschlands und der erste biologische Schweinemäster. Durch seine Pionierarbeit erwirtschaftet er inzwischen denselben Ertrag, wie im konventionellen Anbau. Der Film stellt der ökologischen Landwirtschaft die Auswirkungen des giftgestützten Anbaus gegenüber und wirft die Frage auf, in welcher Art von Landwirtschaft der „Code of Survival“ unseres Planeten liegt.
SDG 16: Frieden und Gerechtigkeit
Wolfgang Landgraeber, der 1983, auf dem Höhepunkt der Friedensbewegung, die Dokumentarfilme „Fern vom Krieg“ und „Südfrüchte aus Oberndorf“ gedreht hatte, ist erneut nach Oberndorf gekommen, um Veränderungen und Kontinuitäten in einer Stadt nachzuspüren, die von der Produktion von Kriegswaffen lebt. In seinem Film Der Tod, die Waffen, das Schweigen. Das Oberndorf-Syndrom (Deutschland 2016, 60 Min.) trifft FriedensaktivistInnen und Gewerkschafter, und er versucht auch mit Beschäftigten von Heckler & Koch ins Gespräch zu kommen. Sein Film blendet auch Bilder von Kriegsschauplätzen im Nahen Osten, in Afrika und auf dem Balkan ein. Dort wurde und wird mit Heckler & Koch-Waffen gekämpft. Und wenn die Kriege beendet sind werden diese Waffen gerne weiterverkauft und oft noch jahrzehntelang militärisch oder von Kriminellen genutzt. Eine gebrauchte Waffe kostet oft nicht mehr als 100 Dollar, doch sie verleiht ihren Besitzern große Macht. Ein kenianischer Chirurg berichtet im Film von seinem unermüdlichen Einsatz gegen Schussverletzungen und deren Folgen, die häufig von Heckler & Koch-Waffen herrühren.
SDG 17: Globale Partnerschaften, um die Ziele zu erreichen
In seinem Dokumentarfilm Der Preis der Schulden – Die neue Abhängigkeit Afrikas (Frankreich 2010, 30 Min.) setzt sich Jean-Pierre Carlon mit den Auswirkung der Politik des Internationalen Währungsfonds und internationaler Unternehmen auseinander, die Länder wie den Kongo oder Mali mit immer neuen Schulden belasten und Einsparungen in notwendige Reformen behindert. Der kongolesische Koordinator der Organisation „Neue Entwicklungsalternativen“, Victor Nzuzi, macht mit seiner bildhaften Sprache die Folgen dieses im Verborgenen wirkenden Wirtschaftskolonialismus deutlich und verdeutlicht auch, dass noch viel zu tun ist, um ein globales partnerschaftliches Verhältnis herzustellen.