„Made in Bangladesh“: Kinostart im Mai

Wenn die Kinos endlich wieder öffnen können, dann steht hoffentlich auch dem Filmstart des Spielfilms „Made in Bangladesh“ von Rubayiat Hossain nichts mehr im Wege, der für Mai angekündigt ist. Der Film (Frankreich, Bangladesch, Dänemark, Portugal 2019, 95 Min., OmU) erzählt von der 23-jährigen Shimu, die in einer Textilfabrik in Dhaka, der Hauptstadt Bangladeschs, arbeitet. Nachdem bei einem Feuer eine Kollegin ums Leben kommt, ist sie bereit, in ihrer Fabrik die Gründung einer Gewerkschaft in Angriff zu nehmen. Trotz der Drohungen der Fabrikleitung, die hohen bürokratischen Hürden, die ihr in den Weg gelegt werden, und nicht zuletzt gegen den wachsenden Druck ihres Ehemannes, der sie in die traditionell und religiös legitimierten Schranken verweisen will, ist sie mutig entschlossen, den Kampf um ihre Rechte aufzunehmen.

Rubaiyat Hossain, eine der wenigen Filmemacherinnen in Bangladesch, hat sich schon in ihren vorhergehenden Filmen mit der Situation von Frauen in Bangladesch auseinandergesetzt. Während ihrer Recherchen zur Situation von Frauen in der Textilindustrie lernt sie die Arbeiterin und Gewerkschaftspräsidentin Daliya Sikder kennen. Beeindruckt von ihrem mutigen Kampf baute sie die Handlung ihres Spielfilms auf deren Erlebnissen auf.

„Made in Bangladesh“ ist nicht nur die spannungsreiche Geschichte einer jungen Frau, die sich beherzt und schließlich erfolgreich für sich und ihre Kolleginnen einsetzt, sondern er führt, filmisch verdichtet, auch die Lebens- und Arbeitsbedingungen von den mehr als drei Millionen Frauen in Bangladesch vor Augen, die in der Textil- und Modeindustrie arbeiten. Nicht zuletzt durch die aktuelle Diskussion über ein Lieferkettengesetz und die Klagen der Modebranche auch hierzulande ist dieser Film von hoher Aktualität.

Der Filmstart wird von der Kampagne für Saubere Kleidung, Future Fashion, Brot für die Welt und deab (Dachverband Entwicklungspolitik Baden-Württemberg) unterstützt. Im Herbst steht der Film dann auch als DVD für die Bildungsarbeit zur Verfügung. Nähere Informationen unter www.ezef.de