Faire Woche 2022 zum Thema Textilien

Vom 16.-30.09.2022 findet die Faire Woche, die größte Aktionswoche des Fairen Handels in Deutschland, statt. In diesem Jahr liegt der Schwerpunkt auf menschenwürdigen Arbeitsbedingungen und nachhaltigem Wirtschaften in der Textil-Lieferkette.

Besonders der Einsturz der Textilfabrik Rana Plaza in Bangladesch vor neun Jahren, bei dem über 1.100 Menschen starben, steht für die katastrophalen Zustände in der globalen Textilindustrie. Und obwohl sich seitdem einiges auf internationaler Ebene getan hat, gilt die Textil-Lieferkette noch immer als besonders anfällig für Menschenrechtsverletzungen und Umweltprobleme.

Der Spielfilm „Made in Bangladesh“ von Rubayiat Hossain (2019, 95 Min.) greift viele dieser Themen beispielhaft auf. Shimu, eine junge Frau aus Dhaka, der Hauptstadt Bangladeschs, kann sich durch ihre Arbeit in einer Textilfabrik einen kleinen Freiraum schaffen und mit ihrem arbeitslosen Mann bescheiden leben. Als in ihrer Fabrik ein Feuer ausbricht und eine ihrer Kolleginnen ums Leben kommt, kommt sie in Kontakt mit einer Gewerkschaftsführerin und beginnt, sich mit ihren Rechten zu beschäftigen. Doch mit ihren Bemühungen, in ihrer Fabrik selbst eine Gewerkschaft zu gründen, trifft sie auf große Schwierigkeiten. Die Geschäftsführung setzt sie unter Druck, Mitarbeiterinnen solidarisieren sich aus Angst nicht und auch ihr Mann will ihr jedes weitere Engagement verbieten. Als sie schließlich doch genug Unterschriften für die Gründung einer Gewerkschaft zusammen hat, ist sie mit dem komplizierten bürokratischen Prozess der Zulassung konfrontiert. Mit großer Energie, Wissensdurst und Beharrlichkeit gelingt es ihr, auch diese Hürde zu nehmen. Regisseurin Rubayat Hossain, die selbst aus Dhaka kommt, erzählt mit Shimus Geschichte die realen Erlebnisse einer Arbeiterin, die sie während ihrer Recherchen getroffen hat und die sich allen Widerständen zum Trotz von ihrem Plan, eine Gewerkschaft zu gründen, nicht abbringen ließ.

Der Film steht beim EZEF für die Bildungsarbeit zur Verfügung und kann dort auch für Kinovorführungen ausgeliehen werden.

Außerdem wurde „Made in Bangladesh“ in die erweiterte Filmliste aufgenommen, die Vision Kino zu unter dem Titel „Kino für eine bessere Welt“ – Sonderreihe zu den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung zusammengestellt hat.