Zum Themenkomplex Biodiversität
Klimawandel und nicht-nachhaltiges Wirtschaften bedrohen die Vielfältigkeit des Lebens auf der Erde, mit einer Vielzahl von Auswirkungen auf das Leben der Menschen. Die Begrenztheit der Ressourcen werden Auslöser für Kriege und bewaffnete Konflikte. Diese betreffen besonders die arme Bevölkerung in den Ländern des Südens und verschärfen die bereits bestehende Ungerechtigkeit. Die nachfolgenden Medien und Filme vertiefen nur einige Aspekte des Themenkomplexes Biodiversität. In der Datenbank können eigene Recherchen unter spezifischen Fragestellungen weiter recherchiert werden., Hier finden Sie auch nähere Informationen zu den dargestellten Filmen und Ausleihmöglichkeiten.
King Cotton
Medienpaket mit 2 Dokumentarfilmen (DVD Video) von Peter Heller und ausführlichem Zusatzmaterial (DVD ROM)
Das mediale Rohstoffprojekt stellt die vielfältigen landwirtschaftlichen, ökonomischen, historischen, politischen, kulturellen und ökologischen Aspekte der wichtigsten Naturfaser der Menschheit in anschaulicher Weise dar. Das Medienpaket ist ein Baukasten, der vieles bietet, aber zu dessen sinnvoller Nutzung nicht jedes Teil verwendet werden muss. Ein breites Angebot an Film-, Ton-, Bild- und Textdokumenten beleuchtet die unterschiedlichen Aspekte des Themas und ermöglicht einen differenzierten Zugang. Die DVD enthält zwei Dokumentarfilme und insgesamt 25 Kurzfilme, dazu 13 animierte Sequenzen, die verschiedene Aspekte der Thematik erklären und Querverbindungen schaffen. Das Beispiel Baumwolle zeigt, dass Globalisierung nicht erst eine Erscheinung der Neuzeit ist.
Die Verarbeitung von Baumwolle ist aufs engste mit der Industrialisierung in Europa und Nordamerika verbunden: Baumwollanbau in den Kolonien und ihre Verarbeitung in den Ländern des Nordens sind ein Musterbeispiel für die wirtschaftlichen Abhängigkeiten im Kolonialismus und ihr Fortbestand im Rahmen der heutigen Weltwirtschaft.
Weitere Informationen bei EZEF und der Konferenz der Landesfilmdienste
Leben außer Kontrolle
Von Genfood und Designerbabies
Ein Film von Bertram Verhaag und Gabriele Kröber, Deutschland 2004, 95 min.
Risiken und Gefahren der Gentechnik und Genmanipulation sind bislang noch nicht abschätzbar. Der Film thematisiert die „Nebenwirkungen“ der Gentechnologie an verschiedenen Beispielen: In Kanada prozessiert die US-Firma Monsanto gegen den Farmer Schmeiser wegen widerrechtlichen Anbaus des von ihr patentierten Saatguts, da ein Sturm gentechnisch veränderten Raps auf sein Feld geweht hat. In Indien stehen viele kleine Bauern vor dem Ruin, weil ihnen die 2002 erstmals zugelassene gentechnisch veränderte Baumwolle von Monsanto eine katastrophale Ernte beschert hat. Als einzigen Ausweg aus der Schuldenfalle sehen Tausende von Bauern nur noch den Selbstmord. Die Physikeri und Umweltaktivistin Vandana Shiva engagiert sich seit mehr als 20 Jahren für die indischen Kleinbauern und den Erhalt der biologischen Artenvielfalt. Sie sammelt traditionelles Saatgut und gibt es an Bauern weiter. Vandana Shiva ist strikt gegen jegliche Patentierung von Nahrungsmitteln. Die kanadische Firma Aqua Bounty steht kurz vor der Marktzulassung ihrer sterilen, genmanipulierten Riesenlachse. Dass der Verzehr von Genfood chronische Krankheiten und die Schwächung des Immunsystems hervorrufen kann, vermuten einige Wissenschaftler. Doch nur wenige, wie der Norweger Terje Traavic, erforschen unabhängig von der Finanzierung durch private Unternehmen die Auswirkungen transgener Tiere und Pflanzen auf Umwelt und Gesundheit.
Kein Brot für Öl
Ein Film von Renate Werner. Deutschland 2008, 30 min.
„Ich werde die Palmen fällen, denn Palmen kann ich nicht essen“, erklärt Maria Ligia entschieden. Sie will ihr kleines Stück Land zurückhaben und dort wieder Yucca, Reis und Bananen anbauen. Wie Tausende anderer Kleinbauern wurde sie von ihrem Grund und Boden im Norden Kolumbiens von mächtigen Unternehmern gewaltsam vertrieben – illegal aber geduldet von der kolumbianischen Regierung. Jetzt wollen die Bauern zurück, aber auf ihren Feldern reiht sich inzwischen Palme an Palme, soweit das Auge reicht. „Grüne Wüste“ nennen sie die riesigen Plantagen. Mit dem aus Palmen gewonnen Öl machen die großen Plantagenbesitzer auf dem Weltmarkt ein einträgliches Geschäft, von dem auch die Regierung profitiert: der größte Teil des Palmöls wird nach Europa exportiert, auch nach Deutschland. Waschmittel, Margarine, Süßigkeiten und andere Produkte des täglichen Gebrauchs werden daraus hergestellt. Doch der größte Boom der Palme bahnt sich gerade erst an, ausgelöst vom Treibstoffdurst der Industrieländer und deren Biospritbedarf. Agrodiesel soll in Kolumbien jetzt zur Nummer Eins der Ölpalmprodukte werden, die Anbauflächen der Palme soll sich in den nächsten Jahren noch einmal verdoppeln, so plant es die Regierung und verspricht, dass die riesigen Monokulturen der Bevölkerung Arbeitsplätze und Wohlstand, Frieden und Entwicklung bringen würden. Aber schon jetzt explodieren in Kolumbien die Lebensmittelpreise und viele der ehemaligen Kleinbauern verelenden als schlecht bezahlte Tagelöhner auf den Plantagen.
Der Film ist Teil der DVD „Unterwegs in die Zukunft – 12 Filme zum Thema zukunftsfähiges Deutschland in einer globalisierten Welt“, in dem verschiedene Aspekte von ökologischen und gesellschaftlichen Krisen angesprochen und das Nachdenken über die Zukunftsfähigkeit des eigenen Lebensstils angeregt werden.
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