Interkulturelles Lernen

Interkulturelles Lernen

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interreligiöses lernen

Zwölf deutsche Jugendliche zwischen 16 und 22 Jahren begeben sich auf eine Reise durch die Krisenregion im Nahen Osten. Inspiriert wurden sie durch das ungewöhnliche Schulbuch des Friedensforschungsinstituts PRIME Israelis und Palästinenser – die Geschichte des anderen verstehen lernen. Auf ihrem Weg durch Israel und das besetzte Westjordanland begegnen sie auf beiden Seiten Menschen, die Wege der Verständigung mit dem suchen. Wir weigern und Feinde zu sein ist das Motto von Daoud Nasser, einem palästinensischen Bauern, der sich allein mit juristischen Mitteln der Gewalt der jüdischen Siedler widersetzt. Dieses Motto greift der Titel des Films von Stefanie Landgraf und Johannes Gulde auf, die selbst auf lange filmische Erfahrungen in der Region verfügen, und die Reise der Jugendlichen begleiten. Die vielen durchaus widersprüchlichen Erfahrungen, die die jungen Deutschen auf ihrer Reise machen, können sie immer wieder im Gespräch mit Lotty Camerman, einer Israelin, deren Eltern Überlebende des Holocaust sind, und Ali Abuawwad, der als jahrelang in israelischen Gefängnissen saß, vertiefen. Beide arbeiten heute in einer Organisation für Frieden und Gerechtigkeit zusammen. So wie sie über Gräben hinweg zu einem Austausch miteinander gefunden haben, können auch die Jugendlichen die Herausforderungen interkulturellen Lernens lebendig erfahren – und das vermittelt dieser Film auf spannende Weise. Nähere Informationen zu der Produktion unter www.terramedia-online.de/aktuelles/filme-palaestina/
wir-weigern-uns-feinde-zu-sein.html

Interkulturelles und interreligiöses Lernen ist zu einer Herausforderung und Notwendigkeit unserer Zeit geworden. In als aussichtslos scheinenden Situationen eröffnen sich durch den Wunsch, aus Erfahrungen anderer zu lernen, neue Perspektiven und Sichtweisen auf einen Konflikt. Das Abenteuer der Kommunikation sind auch Der Imam und der Pastor eingegangen, die Alan Channer in seinem gleichnamigen Dokumentarfilm begleitet hat. Imam Muhammad Ashafa und Pastor James Movel Wuye gehörten zur Führung von zwei verfeindeten Milizen in Kaduna, im Norden Nigerias, mussten die Ermordung naher Angehöriger und Gewalt erleben. Wenig verwunderlich, dass sie sich als Feinde betrachteten. Ein langer Prozess war notwendig, um Misstrauen, Hass und Ängste, aber auch die Verschiedenheiten von kulturellen Werten und religiöser Prägung zu überwinden und zu gemeinsamen Positionen zu finden. Die einstigen Feinde leiten heute gemeinsam ein Mediationszentrum, dessen Dienste in der ganzen Region in Anspruch genommen werden.

Dass die Unterschiede der Religionen überwunden werden müssen, um gemeinsam stark zu werden ud Veränderungen herbeiführen zu können, zeigt sehr eindrücklich der Film Zur Hölle mit dem Teufel – Frauen für ein freies Liberia von Gini Reticker. Christliche und muslimische Frauen nehmen die Schrecken des vom Bürgerkrieg geteilten Landes nicht mehr hin und schließen sich zusammen, um gemeinsam gegen das korrupte Regime von Charles Taylor vorzugehen. Der Film berichtet in Interviews mit den führenden Frauen der Bewegung – unter ihnen die spätere Nobelpreisträgerin Leymah Gbowee – und anhand von Archivmaterial von diesem historischen Friedenskampf und den Frauen, deren Friedensdemonstration schließlich zur Vertreibung von Charles Taylor und der Wahl von Ellen Johnson Sirleaf, Afrikas erster demokratisch gewählter Präsidentin, führte. Dabei beeindruckt die Zusammenarbeit über Religionsgrenzen hinweg ebenso, wie die Gewaltlosigkeit mit der die Frauen ihre Proteste vorbringen.  

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Die DVDs Bilder im Kopf und Respekt statt Rassismus enthalten jeweils sechs kurze Filme, die – mit Unterrichtsmaterialien auf der ROM-Ebene versehen – viele Aspekte behandeln, die Lernprozesse über das vorgeblich Andere anregen oder zeigen, was passiert, wenn Vorurteile und Klischees über tatsächliche oder vermeintliche kulturelle Unterschiede die Wahrnehmung und die Kommunikation bestimmen. 

Hiyab – Das Kopftuch von Xavi Sala zum Beispiel. Fatima wird von der Schulleiterin ihrer neuen Schule hartnäckig gebeten, ihr Kopftuch abzulegen, bevor sie in die Klasse geht. Fatima widersetzt sich zunächst, nimmt ihre Kopfbedeckung aber schließlich zögerlich ab. Danach tritt sie ins Schulzimmer und stellt fest, dass viele SchülerInnen Kopfbedeckungen tragen … Der Film bietet zahlreiche Anknüpfungspunkte, um über die sehr unterschiedliche Bewertung von Kopftüchern, anderen Kopfbedeckungen bzw. Kleidung im allgemeinen, aber auch über religiöse Werte, kulturelle Normen oder Fragen der individuellen und kollektiven Identität nachzudenken.

Auf ganz andere Art und Weise regt der Kurzspielfilm Deweneti – Irgendwo in Afrika von Dyana Gaye dazu an, über Unterschiede und Ähnlichkeiten der Religionen nachzudenken. Der kleine Ousmane lebt auf den Straßen Dakars, der Hauptstadt des Senegal, vom Betteln und verspricht seinen Gebern als Gegenleistung, für sie zu beten. Dabei ist er sehr kreativ, wenn er die Bitten für seine Nachbarn auch an den Weihnachtsmann richtet…

Ebenfalls auf wunderbar märchenhafte Weise greift der kurze Spielfilm Menged von Daniel Taye Workou Fragen von Selbstbestimmung und Abhängigkeiten auf, die auch mit dem Lernen im interkulturellen Kontext verknüpft sind. Vater, Sohn und Esel sind im äthiopischen Hochland unterwegs, um einen Sack Getreide zum Markt zu bringen. Jeder, der ihnen begegnet, hat etwas an ihrer Art der Fortbewegung auszusetzen und gibt einen Rat, den der Vater, auch wenn er ganz absurd scheint, befolgt. Doch schließlich sieht er ein, dass man auf der Straße als Ort der Begegnung nicht auf alle hören und schon gar nicht alle verstehen kann. Sie sollten ab jetzt auf ihren Kopf hören und dem Herzen folgen, so, wie es die Vorfahren einst taten.

Nähere Informationen zu den hier vorgestellten Filmen finden Sie auch in der Datenbank.

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