Wie politisch ist das Globale Lernen? Handlungsoptionen und Aktionsformen

imlanddazwischenFlucht und Asyl sind Fragen, die tief in die Gesellschaft eingedrungen sind und die Diskussionen bestimmen – in verschiedene Richtungen. Der Orientierungsrahmen für den Lernbereich Globale Entwicklung will vor dem Hintergrund unterschiedlicher Handlungsinteressen der Akteure und unter Berücksichtigung kultureller Diversität Orientierung für die Analyse von Entscheidungen und Prozessen auf verschiedenen Ebenen bieten und einen Einblick in ihre Verflechtung ermöglichen. Dabei ist zu berücksichtigen, dass das zentrale Leitbild der nachhaltigen Entwicklung in der Bildung – anders als in der Politik – nicht ein primär normativ zu verstehendes Nachhaltigkeitsparadigma im Sinne von Leitplanken und definierten Grenzen der Tragfähigkeit ist, sondern in Lernprozessen Orientierung für Analyse, Urteilen und Handeln gibt.

Wissen und Empathie sind notwendig, um sich dem Themenbereich Flucht / Asyl zu nähern und daraus Handlungsfähigkeit zu entwickeln.

Die Katholische Medienzentrale Köln hat unter dem Titel „Flucht, Migration und Asyl im Film“ eine Arbeitshilfe mit Filmbeispielen, didaktischen Tipps, Lehrplanbezügen und theoretischen Anregungen zum Thema zusammengestellt. Filme wie „Die Piroge“, „Eine Giraffe im Regen“, oder „Bon Voyage“ (nähere Informationen finden Sie in der Datenbank) werden mit didaktischen Hinweisen und Anregungen zur Weiterarbeit im Unterricht ergänzt. http://www.erzbistum-koeln.de/export/sites/ebkportal/presse_und_medien/medienzentrale/begleitmaterialien/arbeitshilfen/Flucht_Migration_und_Asyl_im_Film_Arbeitshilfe.pdf
Die Evangelische Medienzentrale Bayern hat ihren Medienempfehlungen zum Thema „Angekommen“ – Flüchtlinge – Kulturen und Religionen – Vorurteile“ aktualisiert und um neue Filme ergänzt. http://www.emzbayern.de/cms/fileadmin/medienempfehlungen/Angekommen_Oktober_2015_Web.pdf

mohammedEmpfohlen wird auch der Film: „Mohammed auf der Flucht“ (aus der KiKa-Reihe: Schau in meine Welt, Guido Holz, Eva-Maria Grewenig, MDR 2014, 25 Min.)
Der 13-jährige Mohammed ist mit seiner Familie von Syrien in die Türkei geflohen. Dort leben sie in einem kleinen Zelt aus Plastikplanen. Sie leiden unter der Kälte und fehlenden Medikamenten. Viele Verwandte von Mohammed sind bei der Bombardierung ihres Dorfes umgekommen. Jede Nacht sieht Mohammed in seinen Träumen die schrecklichen Raketenangriffe auf sein Dorf. Damit er die Erlebnisse verarbeiten kann, muss er darüber reden. Einem syrischen Betreuer schildert er die Ereignisse, während er sie gleichzeitig aufmalt. Mohammed will unbedingt wieder in sein Land zurück und dort eine bessere Zukunft aufbauen. (Ausgezeichnet mit dem Deutsche Menschenrechts-Filmpreis 2014 und dem Robert-Geisendörfer-Preis der Evangelischen Kirche 2015)
Der Film steht nur als online-streaming zur Verfügung. Nähere Informationen unter https://medienzentralen.de/auth

Unter dem Titel „Flucht, Asyl Migration“ haben das Institut für Medien und Pädagogik in Rheinland-Pfalz, der gemeinsame Mediendienst der Diözesen Fulda, Limburg, Mainz, Speyer und Trier sowie die Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz ein Medienverzeichnis zum Thema zusammengestellt. http://www.landesfilmdienst-rlp.de/pdf/Medienverzeichnis_Flucht_Asyl_Migration.pdf

Der Bundesverband Jugend und Film hat im BJF-Magazin Nr. 3 (Sept.-Nov.) eine Auswahl zum Thema „Filme über Flucht und Migration“ zusammengestellt. Dabei wird darauf hingewiesen, dass die empfohlenen Filme nicht dazu gedacht seien, gerade hier angekommene und evt. Traumatisierte Flüchtlinge erneut mit der Situation in ihren Heimatländern und ihrer Flucht zu konfrontieren, „Vielmehr können diese Filme uns Deutschen einen Eindruck von der Lebenssituation dieser Menschen vermitteln, von den Verhältnissen in ihrer Heimat, von ihrer Kultur und ihren Träumen.“
Unter den Filmtiteln findet sich die Titel: „Das Mädchen Wadjda“ (Haifaa Al Mansour, Saudi-Arabien, Deutschland 2012, 92 Min.), „Deine Schönheit ist nicht wert“ (Hüseyin Tabak, Österreich 2013, 81 Min.), „Der Junge Siyar“ (Hisham Zaman, Norwegen, Deutschland, Irak 2013, 105 Min.), „Bekas“ (Karzan Kader, Finnland, Schweden, Irak 2012, 97 Min.) „Hoppet – Der große Sprung ins Glück“ (Peter Naess, Schweden, Norwegen, Deutschland 2007, 84 Min.) – nähere Informationen unter www.bjf.info oder in der Datenbank.
Für Filminitiativen, die den Alltag in den Flüchtlingsunterkünften mit Filmvorführungen beleben wollen, gibt es beim BJF eine Filmliste mit „Filmen für die Arbeit mit Geflüchteten“, sie findet sich unter http://clubfilmothek.bjf.info/filme.htm?krit=x&x=Refugees