Gestaltungskompetenz: Wie komme ich zum Handeln?

kleineforscherinErkennen – Bewerten – Handeln: die Kompetenzbereiche des Globalen Lernen werden von Kindern und Jugendlichen in unterschiedlicher Weise entdeckt und Anregungen, wie es gehen kann, Entscheidungen zu treffen, und dies nicht nur für sich allein sondern verantwortlich für die Gemeinschaft, unterschiedlich gestaltet. Als „Die kleine Forscherin“ setzt sich Fatima mit ihrer Umgebung auseinander. Sie stellt Fragen, die es ihr ermöglichen, in der Welt zurechtzukommen und ihren Platz zu finden. Der Kühlschrank, der sie auch zu der Frage verleitet, ob das Licht aus ist, wenn man die Tür schließt, findet eine erstaunliche Wiederkehr in dem neuen Film von Alain Gomis – „Felicité“, für den er bei der Berlinale 2017 mit dem Silbernen Bären“ und damit dem Großen Preis der Jury ausgezeichnet wurde. Im schwierigen Alltag von Felicité in den Slums der kongolesischen Hauptstadt Kinshasa, dem Druck der auf ihr lastet, als ihr Sohn durch einen Unfall ein Bein verliert, ist es der leichtlebige Freund Tabu, der immer wieder den maroden Kühlschrank repariert und sie zum Lächeln bringt.( Der Film „Die kleine Forscherin“, Alain Gomis 2002, 15 Min.,  ist Teil der Kompilations-DVD „Anna, Amal, Anousheh – Mädchen zwischen Rollenmustern und Selbstbestimmung“.

ephraimAuch Ephraim ist in dem gleichnamigen Film von Yared Zeleke“ (2015, 91 Min.) auf der Suche nach seinem Platz in der Welt. Nachdem ihn seine Vater aus dem hungergeplagten Süden zu Verwandten ins Hochland gebracht hat, um selbst in der Hauptstadt Arbeit zu suchen, ist der Junge ganz auf sich gestellt, nur das Lamm, das er von seiner verstorbenen Mutter behalten durfte, erinnert ihn an die verlorene Geborgenheit. Langsam erst erkennt er, dass er durch seine Begabung zum Kochen nicht nur für sich selbst ein bisschen Geld verdienen kann – das er eigentlich für die Rückfahrt in die Heimat gebrauchen wollte – sondern auch seine neue Familie unterstützen kann. Diese wiederum arrangiert sich mit der für einen Jungen untypischen Fähigkeit und schützt ihn vor dem Spott anderer. Ephraim muss aber auch erkennen, dass sein Lamm in einer Herde einen neuen Ort gefunden hat und kommt so zu neuer Einsicht und Freiheit.

in-our-countryIn dem Kurzspielfilm „In our Country“ von Louisa Wagener (2016, 15 Min.) wird der junger eritreischer Flüchtling Tekhlebran Teil eines Fußballclubs in seiner neuen Heimat, einem kleinen Ort in Bayern. Er ist besessen von dem Gedanken, ein berühmter Fußballer zu werden, um seine Familie unterstützen zu können. Verzweifelt und traumatisiert von der Flucht findet er in dem gleichaltrigen Anton einen Freund, mit dessen Hilfe es ihm nicht nur gelingt, Anerkennung in der Gruppe zu finden, sondern auch zu erkennen, worauf es wirklich ankommt und die Unterstützung anderer anzunehmen. (Der Film steht mit einer ausführlichen Arbeitshilfe demnächst bei den Ev. Medienzentralen zur Verfügung)

Jugendliche können auch ihre Gestaltungskompetenzen als Konsumentinnen und Konsumenten erkennen lernen und sich überlegen, wie sie sich zukünftig verhalten wollen, sei es beim Essen („Taste the Waste“ und „Essen im Eimer“, „Bottled Life“) oder beim großen Thema Mode, das wohl alle Jugendlichen beschäftiget („Geheime Werkstätten“, „TodSchick“, „True Costs“) Die Themen-DVD „Digital-Mobil-und fair?“ bietet wertvolle Informationen rund um Handy und Elektronik und ist Teil der „Handy-Aktion“, die Anregungen zu den wichtigen Themen: Rohstoffe, Fertigung, Nutzung und Entsorgung anbietet www.handy-aktion.de

„Tomorrow – Die Welt ist voller Lösung“ ist eine Zusammenstellung mutmachender Beispiele für einen bewussten Umgang mit unseren Ressourcen. Die Schauspielerin Mélanie Laurent und der französische Aktivist Cyril Dion stellen Projekte vor, die alle ihren Beitrag für eine Verbesserung der Lebensbedingungen aller leisten. Vielleicht ist etwas zum Mitmachen und Nachmachen dabei?