SDGs: 17 Ziele, um die Welt zu verändern

Auf der Vollversammlung der Vereinten Nationen im September 2015 unterzeichneten alle 193 UN-Mitgliedsstaaten die Agenda 2030, die mit 17 Zielen für Nachhaltige Entwicklung (SDGs – Social Development Goals) für eine Verbesserung des Lebens aller Menschen auf der Erde in gemeinsamer Verantwortung eintreten. Die 17 SDGs berücksichtigen alle drei Dimensionen der Nachhaltigkeit – Soziales, Umwelt, Wirtschaft – und sie gelten für alle Staaten dieser Welt gleichermaßen: Entwicklungsländer, Schwellenländer und Industriestaaten müssen ihren Beitrag leisten.

Ziel 1: Keine Armut
Armut in allen ihren Formen und überall beenden.

Ca. 11 % der Weltbevölkerung lebt in extremer Armut. Im Jahr 2015 waren es etwa 836 Millionen Menschen. Sie mussten mit weniger als 1,25 US-Dollar pro Tag auskommen. Die Weltgemeinschaft hat es sich zum Ziel gesetzt, die extreme Armut bis 2030 komplett zu beenden.

Tritt Armut überall auf der Welt gleich in Erscheinung? Wer ist von Armut und Ungleichheit besonders betroffen? Warum gibt es überhaupt Armut? Diese Fragen haben unabhängige Filmemacherinnen und Filmemacher im Dokumentarfilmprojekt „Why Poverty? / Warum Armut?“ aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet. Initiiert wurde das Projekt 2012 von der Non-Profit-Organisation Steps International und einer Gruppe öffentlich-rechtlicher Sender wie der BBC, dem ZDF und ARTE. Sechs Dokumentar- und 15 Kurzfilme stehen als DVD-Edition bei der Bundeszentrale für politische Bildung zur Verfügung, ergänzt durch eine zwölfseitige Broschüre.
https://www.bpb.de/lernen/digitale-bildung/werkstatt/218332/ueber-warum-armut
Die Kurzfilme sind auch online verfügbar: http://www.bpb.de/mediathek/207565/warum-armut
Informationen zu den einzelnen Filmen des ambitionierten Projektes gibt es auch auf der Projektseite: https://www.thewhy.dk/projects/why-poverty

Ziel 2: Kein Hunger
Den Hunger beenden, Ernährungssicherheit und eine bessere Ernährung erreichen und eine nachhaltige Landwirtschaft fördern

Noch immer hungern 795 Millionen Menschen, zwei Milliarden Menschen sind mangelernährt. Hunger ist nicht nur das größte Gesundheitsrisiko, sondern auch eines der größten Entwicklungshemmnisse. Er trägt zu Flucht und Vertreibung bei, fördert Perspektivlosigkeit und Gewalt.

„10 Milliarden. Wie werden wir alle satt?“ In seinem Film hat Regisseur Valentin Thurn, der sich schon mit seinen Filmen „Taste the Waste“ und „Essen im Eimer“ über Nahrungsmittelverschwendung ein brisantes Thema vorgenommen hat, die steigenden Zahlen der Weltbevölkerung ernst genommen. Bis 2050 wird die Weltbevölkerung auf zehn Milliarden Menschen anwachsen. Doch wo soll die Nahrung für alle herkommen? Kann man Fleisch künstlich herstellen? Sind Insekten die neue Proteinquelle? Oder baut jeder bald seine eigene Nahrung an? Regisseur Valentin Thurn sucht weltweit nach Antworten auf die Frage, wie wir verhindern können, dass die Menschheit durch die hemmungslose Ausbeutung knapper Ressourcen die Grundlage für ihre Ernährung zerstört und erkundet die wichtigsten Grundlagen der Lebensmittelproduktion. Er spricht mit Vertretern der industriellen und der bäuerlichen Landwirtschaft, trifft Biobauern und Nahrungsmittelspekulanten und besucht Laborgärten und Fleischfabriken. Mit einer Vielfalt an Informationen macht der Film klar, dass es so wie bisher nicht weitergehen kann, zeigt aber auch interessante und vielversprechende Möglichkeiten des Aufbruchs und der Entwicklung auf. http://www.10milliarden-derfilm.de/

Empfehlenswert sind auch das Filmprojekt „Hunger“ von Marcus Vetter und Karin Steinberger und „Das grüne Gold“ von Joakim Demmer

Ziel 3: Gesundheit und Wohlergehen
Ein gesundes Leben für alle Menschen jeden Alters gewährleisten und ihr Wohlergehen fördern

Gesundheit ist gleichzeitig Ziel, Voraussetzung und Ergebnis von nachhaltiger Entwicklung. Ihre Förderung ist ein Gebot der Menschlichkeit – sowohl in den Industrie- als auch in den Entwicklungsländern.

Doch ist Gesundheit allzu oft von äußeren Umständen abhängig, die politische Lösungen erfordern. Das Mädchen Arlette zum Beispiel, ist eines von unzähligen Opfern gewaltsamer Konflikte. Filmemacher Florian Hoffmann begleitet sie in seinem Film „Arlette – Mut ist ein Muskel“ aus dem Bürgerkriegsgebiet in der Zentralafrikanischen Republik nach Berlin, wo sie dank einer Spende operiert werden kann. Zum ersten Mal nach zehn Jahren ist sie schmerzfrei, nachdem sie als fünfjährige von einer Kugel schwer verletzt wurde. Die neue Umgebung ist für das junge Mädchen Herausforderung, die von der Sorge um die Familie, die vom Aufflammen neuer Kämpfe bedroht ist, überschattet wird. Auch Nahrungsmangel, Fehlernährung und Umweltprobleme sind weltweit in hohem Maße für gesundheitliche Probleme verantwortlich. Die greift auch der Film „Die Kämpfer des Dorfes Qiugang“ auf, in dem Filmemacherin Ruby Yang die Aktivitäten einer Gruppe von Dorfbewohnern in der zentralchinesischen Provinz Anhui begleitet, die sich gegen die Umweltverschmutzung einer Chemiefabrik wehren. Der Film zeigt sowohl die enorme Umweltzerstörung, als „Begleiterscheinung“ der mit enormer Geschwindigkeit einhergehenden Modernisierung und Industrialisierung Chinas, und er gibt Einblicke in den Prozess einer sich allmählich formierenden Zivilgesellschaft, die implizit auch die sozialen Menschenrechte einfordert.

Ziel 4: Hochwertige Bildung
Inklusive, gleichberechtigte und hochwertige Bildung gewährleisten und Möglichkeiten lebenslangen Lernens für alle fördern

Menschen den Zugang zu Bildung zu verwehren heißt, ihnen ein elementares Menschenrecht vorzuenthalten – und wichtige Entwicklungschancen für den Einzelnen und die Gesellschaft. Bildung befähigt Menschen, ihre politische, soziale, kulturelle, gesellschaftliche und wirtschaftliche Situation zu verbessern.

Als „Kleine Helden“ bezeichnet Regisseurin Sigrid Klausmann die Kinder, die sich jeden Tag unermüdlich auf ihren teils schwierigen Schulweg machen. 199 von ihnen will sie begleiten, um mehr aus ihrem Leben, ihren Träumen und Erwartungen, Ängsten und Sorgen zu erfahren. Zehn Episoden aus dem Filmprojekts „199 kleine Helden“ wurden zu einer Filmauswahl zusammengestellt. Es sind Portraits von Kindern aus Ländern des Globalen Südens, zwischen Lateinamerika und Südafrika, über West- und Südostasien bis nach Zentralasien. Vier Mädchen und sechs Jungen im Alter von neun bis zwölf Jahren, die einen leben in großen Städten, die anderen auf dem Land, nehmen uns mit in ihren Alltag und erzählen auf ihrem Schulweg, was sie bewegt. Die thematische Bandbreite der zehn kurzen Dokumentarfilme reicht von Naturschutz und umweltrelevanten Themen über soziale und ökonomische Aspekte bis hin zu ethischen Fragen. Die Kurzfilmreihe basiert auf einer Idee des Schauspielers Walter Sittler.

Auf der DVD-ROM-Ebene gibt es didaktisch-methodische Tipps zur Arbeit mit den einzelnen Filmen, sowie Länderinformationen, Arbeits- und Infoblätter.

Ziel 5: Geschlechtergerechtigkeit
Geschlechtergleichstellung erreichen und alle Frauen und Mädchen zur Selbstbestimmung befähigen

Internationale Studien und Schätzungen belegen: Frauen werden fast überall auf der Welt noch immer benachteiligt und ihrer Rechte beraubt. Die Mehrheit der Armen und der größte Teil aller Analphabeten sind weiblich.

Fünf mutige, kluge und selbstbestimmte Frauen stehen im Zentrum von Barbara Millers Dokumentarfilm „#Female Pleasure“. Sie brechen das Tabu des Schweigens und der Scham, das ihnen die Gesellschaft oder ihre religiösen Gemeinschaften mit ihren archaisch-patriarchalen Strukturen auferlegen. Mit einer unfassbaren positiven Energie und aller Kraft setzen sich Deborah Feldman, Leyla Hussein, Rokudenashiko, Doris Wagner und Vithika Yadav für sexuelle Aufklärung und Selbstbestimmung aller Frauen ein, hinweg über jedwede gesellschaftliche sowie religiöse Normen und Schranken. Dafür zahlen sie einen hohen Preis – sie werden öffentlich diffamiert, verfolgt und bedroht, von ihrem ehemaligen Umfeld werden sie verstoßen und von Religionsführern und fanatischen Gläubigen sogar mit dem Tod bedroht. Obwohl der Film schildert, wie universell und alle kulturellen und religiösen Grenzen überschreitend die Mechanismen sind, die die Situation der Frau – egal in welcher Gesellschaftsform – bis heute bestimmen, zeigen die fünf Protagonistinnen, wie man mit Mut, Kraft und entsprechendem Rückhalt jede Struktur verändern kann.

Obwohl mit dem Surfen gemeinhin grenzenlose Freiten verbunden werden, ist es für Frauen keineswegs normal oder gar einfach, sich in dieser Sportart zu professionalisieren. Die DVD „Chicks on Boards – Das Meer kennt keine Grenzen“ stellt in 3 kurzen Filme Surferinnen aus Indien, dem Gaza-Streifen und Südafrika vor. Die Moderatorin und passionierte Surferin Dörthe Eickelberg, die die jungen Frauen besucht hat, führt durch die Filme und stellt die Fragen, die das Leben, die Begeisterung, aber auch die Grenzen der Frauen ausmacht. So hat der Vater von Aneesha, die in Mangalore/Indien lebt, sie und ihre Mutter verstoßen, da diese ihre Tochter zu Surfturnieren begleitet hatte und das Haus verließ. Sabah Surft seit sie es von ihrem Vater als kleines Mädchen beigebracht bekommen hat. Obwohl ihr Vater ihr diese Freiheit gerne lassen würde, muss sie, wenn sie 18 wird heiraten und darf den Sport nicht mehr ausüben. Suthu aus Durban ist die erste schwarze Surferin Südafrikas. Da sie mit einer Frau zusammen ist, muss sie sich gleich mehrfach behaupten und ihre Außenseiterrolle annehmen.

Ziel 6: Sauberes Wasser und Sanitäreinrichtungen
Verfügbarkeit und nachhaltige Bewirtschaftung von Wasser und Sanitärversorgung für alle gewährleisten

Ohne Wasser kein Leben! Wir benötigen es als Trinkwasser, aber auch in der Landwirtschaft, um Nahrungsmittel zu produzieren. Die Vereinten Nationen haben daher 2008 den Zugang zu sauberem Trinkwasser als Menschenrecht anerkannt.

Was es bedeutet, wenn Wasser zur Ware wird macht der Film „Bottled Life“ (Urs Schnell, Schweiz 2011, 90 min.) deutlich. Nestlé dominiert den globalen Handel mit abgepacktem Trinkwasser. Der Schweizer Journalist Res Gehriger macht sich auf, einen Blick hinter die Kulissen des Milliardengeschäfts zu werfen, was ihn in die USA, nach Nigeria und Pakistan führt. Die Expedition in die Welt des Flaschenwassers verdichtet sich zu einem Bild über die Denkweisen und Strategien des mächtigsten Lebensmittelkonzerns der Welt. Informationen unter www.bottledlifefilm.com/

„Über Wasser“. Der Dokumentarfilm von Udo Maurer (2007, 83 min.) hat – leider – nichts an Aktualität verloren, vielmehr haben sich die schon vor zehn Jahren bekannten Phänomene verschärft. Der Film erzählt in drei Geschichten von der existentiellen Bedeutung des Wassers für die Menschheit. Im überfluteten Bangladesch, wo aus Häusern Boote werden, in der Steppe Kasachstans, wo Fischerdörfer nach dem Verschwinden des Aralsees plötzlich in einer Wüste stehen, und in den dichtbesiedelten Slums von Nairobi, wo Trinkwasser zur Ware und zu einer Frage von Leben und Tod wird. Das Wasser, natürliche Lebensgrundlage, verliert immer mehr an Selbstverständlichkeit. Zwischen Ware und Menschenrecht steht das Lebenselement immer häufiger im Zentrum der Aufmerksamkeit. In immer extremeren Erscheinungsformen – Dürre, Sintflut, Verschmutzung – entwickelt es eine Dramatik, die die Grundfesten der menschlichen Zivilisation erschüttert.

Ziel 7: Bezahlbare und saubere Energie
Zugang zu bezahlbarer, verlässlicher, nachhaltiger und moderner Energie für alle sichern

Knapp 80% der weltweit erzeugten Energie stammt immer noch aus fossilen Energieträgern. Aus der Verbrennung fossiler Energieträger entstehen unter anderem Kosten für das Gesundheitssystem durch die Luftbelastung und Kosten durch Klimaschäden, die der Allgemeinheit und nicht nur den Verursachern schaden.

Auf der DVD „Umschalten – Filme zu Energie, Klima und Umweltschutz“ sind mehre Filme zum Thema zusammengefasst. Der Film „No Problem! Solaringenieurinnen für Afrika“ von Yasmin Kidwai stellt zum Beispiel ein sehr interessantes Projekt vor, das in der Barfuß-Akademie im Indischen Rajasthan seinen Ursprung hat. Dort werden Frauen aus verschiedenen Ländern der Welt zu Solaringenieurinnen ausgebildet: um in ihre Dörfer saubere Energie zu bringen und selbst durch die Ausbildung eine finanzielle Unabhängigkeit zu erlangen. Saubere Energie ist also auch mit Umsicht auch durch Geschlechtergleichstellung (SDG 5) zu erreichen.

Auf der DVD sind auch Auszüge aus dem langen Dokumentarfilm „Die 4. Revolution“ von Carl A. Fechner enthalten. Dort werden zwei Projekte vorgestellt, die einen gelungenen Umstieg auf erneuerbare Energien darstellen. Das schon 1983 gegründeten Nordic Folke Center erreicht, dass auf einer dänischen Halbinsel ca. 50.000 Menschen ausschließlich mit Strom aus Windkraft und anderen erneuerbaren Energien versorgt werden. Das Mali Folke Centers entstand als eine Art von Projekt-Patenschaft für eine ländliche Region in Mali, die mit Solarstrom und anderen erneuerbaren Energien versorgt werden soll, um so eine umfassende wirtschaftliche und soziale Entwicklung anzustoßen. Seinen lange Film, in dem weltweit zehn erfolgreiche Projekte vorgestellt werden http://www.4-revolution.de/ hat Fechner durch die Aussagen und Lebensläufe von Klimaaktivisten  in seinem Film „Power to Change“ ergänzt http://powertochange-film.de/

Frank Farenski hat sich mittlerweile in mehreren Filmen mit dem Thema Energie und Energiewende beschäftigt https://www.lebenmitderenergiewende.de/filme/. 2018 hatte der 4. Teil unter dem Titel „Autark“ Premiere. Darin plädiert nicht nur der Dalai Lama für die Energiewende als Instrument von Freiheit und Entwicklung auf der Welt, es kommen auch andere berühmte und weniger berühmte Menschen, die sich von den großen Energieversorgern unabhängig machen wollen, zu Wort. Sie alle produzieren und nutzen eigene Ressourcen – sei es Energie oder Nahrungsmittel – und organisieren das Leben in nachbarschaftlicher Hilfe.

Ziel 8: Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum
Dauerhaftes, breitenwirksames und nachhaltiges Wirtschaftswachstum, produktive Vollbeschäftigung und menschenwürdige Arbeit für alle fördern

Das Wirtschaftswachstum vergangener Jahrzehnte ist auf Kosten natürlicher Ressourcen und des Weltklimas erfolgt und längst an ökologische Grenzen gestoßen. Es bräuchte mehrere Planeten Erde, wenn alle Menschen ein Leben ermöglicht würde, wie es heute in Deutschland selbstverständlich ist.

Es geht aber auch um die Arbeitsbedingungen selbst und der Gesundheit der Arbeiterinnen und Arbeiter, wenn es um die Aufrechterhaltung unseres Lebensstandards geht. Der Film „Death by Design – Die dunkle Seite der IT-Industrie” von Sue Williams zeigt eindrucksvoll, wie das Problem giftiger und gefährlicher Produktionsprozesse nicht vermieden, sondern schamlos in andere Ländern – hier China – ausgelagert werden, um keine wirtschaftlichen Einbußen hinnehmen zu müssen.

Um die Arbeitsbedingungen von Textilarbeiterinnen im Rahmen einer immer schnelllebigeren Modeindustrie geht es in dem Film „The True Cost“ von Andrew Morgan. Die Ausbeutung von Mensch und Natur, die hinter den niedrigen Preisen steckt, ist erschreckend. Ebenso erschreckend ist die Verdrängung dieser Tatsache in der westlichen Welt. Die Kosten für unsere Kleidung müssen andere bezahlen. Inge Altemeier wiederum führt in ihrem Film „Todschick – Die Schattenseite der Mode“ aus, dass für bessere Produktionsbedingen nicht allein die Verbraucherinnen und Verbraucher herangezogen werden können, sondern dass dafür die Politik durch Gesetze – wie in Frankreich geschehen – bzw. die großen Modeketten in die Verantwortung genommen werden müssen.

Ziel 9: Industrie, Innovation und Infrastruktur
Widerstandsfähige Infrastruktur aufbauen, breitenwirksame und nachhaltige Industrialisierung fördern und Innovationen unterstützen

Eine nicht vorhandene oder marode Infrastruktur hemmt die Wirtschaftlichkeit und fördert so die Armut. Beim Aufbau der Infrastruktur sollte der Aspekt der Nachhaltigkeit im Vordergrund stehen, zum Beispiel durch die Förderung von umweltfreundlichen Verkehrsmitteln.

Ziel 10: Weniger Ungleichheiten
Ungleichheit in und zwischen Ländern verringern

In vielen Ländern Asiens und Lateinamerikas haben zwischen 2007 und 2012 die Einkommen der unteren Einkommensgruppen stärker zugenommen als die der oberen. Ein gutes Zeichen, um die Ungleichheit auf der Welt zu verringern.

Ziel 11: Nachhaltige Städte und Gemeinden
Städte und Siedlungen inklusiv, sicher, widerstandsfähig und nachhaltig gestalten.

Kein Zweifel: das Zeitalter der Städte ist angebrochen. Schon heute lebt über die Hälfte der Weltbevölkerung in Städten. Doch Städte heizen die Erderwärmung an. Sie sind für jeweils rund 70 Prozent des Energieverbrauchs und der energiebezogenen Treibhausgas-Emissionen verantwortlich.

Ziel 12: Nachhaltiger/r Konsum und Produktion
Nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster sicherstellen

Die Menschheit lebt seit langem über ihre ökologischen Verhältnisse. Dies gilt in besonderem Maße für die Industrieländer und die wachsenden ober- und Mittelschichten in vielen Schwellenländern.

Ziel 13: Maßnahmen zum Klimaschutz
Umgehend Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels und seiner Auswirkungen ergreifen

Wassermangel, Dürre, Wirbelstürme und Überschwemmungen sind nur einige der vielen Folgen des globalen Klimawandels und Ursache für Migration. Derzeit sind etwa 20 Millionen Menschen gezwungen, infolge klimabedingter Ereignisse ihre Heimat zu verlassen.

„Danke für den Regen“, so der Titel des Films, in dem Julia Dahr zusammen mit dem kenianischen Bauern Kisilu Musya die verheerenden Folgen des Klimawandels dokumentiert. Über fünf Jahre führt Kisilu Musya ein Videotagebuch über die Auswirkungen der häufiger werdenden Extremwetterereignisse, die ihn und seine Familie existenziell bedrohen. Er ist zutiefst davon überzeugt, dass eine lokale Anpassung an den Klimawandel notwendig ist und versucht unermüdlich, sein lokales Umfeld von seinen Ideen zu begeistern. Als er zur UN-Klimakonferenz nach Paris eigeladen wird und dort auf die großen politischen EntscheidungsträgerInnen der Welt trifft, hofft er auf einschneidende Veränderungen – vergebens.

Auch Regisseur Matthias von Gunten widmet sich in seinem Film „ThuleTuvalu“ Extremwetterlagen, verursacht durch Klimawandel. Wenn in Thule das Eis schmilzt, ist auch das Leben der Bewohner auf der anderen Seite der Erdkugel bedroht. Durch den steigenden Meeresspiegel wird die Inselgruppe Tuvalu bald nicht mehr bewohnbar sein.

“Climate Warriors”, so nennt Carl-A. Fechner die ProtagonistInnen seines gleichnamigen Films, die sich überall auf der Welt für einen Wandel in der Energieversorgung einsetzen, um das Klima zu schützen, unter ihnen so unterschiedliche Persönlichkeiten wie der junge Hip-Hop-Künstler Xiuhtezcatl Martinez, Youtuberin Joylette-Portlock oder Hollywood-Actionstar Arnold Schwarzenegger. Was sie verbindet ist, dass sie an die Möglichkeit einer Energie-Revolution glauben, wenn sich jeder Einzelne engagiert. So stehen sie auch für ein ermutigendes Plädoyer für Frieden und soziale Gerechtigkeit.

Ziel 14: Leben unter Wasser
Ozeane, Meere und Meeresressourcen im Sinne nachhaltiger Entwicklung erhalten und nachhaltig nutzen

Der Schutz der Biodiversität, ihre nachhaltige Nutzung und die gerechte Aufteilung der Nutzungsgewinne ist ein wesentlicher Faktor nachhaltiger Entwicklung. Rund 30 Prozent der weltweiten Fischbestände sind überfischt. Im europäischen Atlantik sind es 63 Prozent und im Mittelmeer bereits 82 Prozent.

Im pazifischen Ozean sind Plastikabfälle zum „sechsten Kontinent“ angewachsen, so die Aussage in dem Film „Plastik über alles“ von Ian Connacher, der auf der DVD „Filme zum Wegwerfen – Müll und Recycling als globale Herausforderung“ zu finden ist

In seinem Der investigative Film „Plastic Planet“ zeigt Regisseur Werner Boote, wie Plastik zu einer Bedrohung für Mensch und Umwelt geworden ist. Dabei sind nicht nur die Meere bedroht. Der Film ist kostenfrei als Streaming-Angebot in der bpb-Mediathek verfügbar: https://www.bpb.de/gesellschaft/bildung/filmbildung/189230/plastic-planet

Ziel 15: Leben an Land
Landökosysteme schützen, wiederherstellen und ihre nachhaltige Nutzung fördern.

Der Verlust der biologischen Vielfalt nimmt zu, dabei ist sie Grundlage unseres Lebens – und diese wird gerade im rasanten Tempo zerstört. Schätzungen zufolge haben sich 60 Prozent der weltweiten Ökosysteme verschlechtert oder werden nicht nachhaltig genutzt.

Bertram Verhaag setzt in seinem Dokumentarfilm „Code of Survival“ der konventionellen Landwirtschaft drei nachhaltige Anbauprojekte entgegen: Die Teeplantage Ambootia in Indien, Darjeeling. Die ökologische Anbauweise verhindert das Abrutschen der durch den Kunstdüngereinsatz erkrankten Teegärten und rettet damit eine ganze Region. Das Projekt SEKEM des alternativen Nobelpreisträgers Ibrahim Abouleish, der vor 40 Jahren inmitten der Wüste seine biologische Farm gründete, konnte in der Wüste fruchtbaren Boden erzeugen und ökologische Landwirtschaft betreiben. Die Erfahrungen des bayerischen Bauenr Franz Aunkofer, einem der ersten Biobauern Deutschlands. Der Film konfrontiert ökologische Landwirtschaft mit den Auswirkungen des giftgestützten Anbaus und wirft die Frage auf, in welcher Art von Landwirtschaft der „Code of Survival“ unseres Planeten liegt.

In ihrem Film „Tomorrow – Die Welt ist voller Lösungen“ machen sich Mélanie Laurent und Cyril Dion auf den Weg, um den katastrophalen Zukunftsperspektiven für unseren Planeten positive Gegenbilder gegenüberzustellen. Sie besuchen weltweit Projekte und Initiativen, die alternative ökologische, wirtschaftliche und demokratische Ideen verfolgen und erfahren so, dass es eine andere Geschichte für unsere Zukunft geben kann.

Ziel 16: Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen
Friedliche und inklusive Gesellschaften für eine nachhaltige Entwicklung fördern.

Frieden, körperliche Unversehrtheit und Schutz durch ein stabiles Rechtssystem sind unabdingbare Voraussetzungen für nachhaltige Entwicklung und Wohlstand. Zu viele Menschen sind auf zu schwache Institutionen angewiesen und sind ohne Zugang zu Justiz, zu Informationen und zu anderen Grundfreiheiten.

Ziel 17: Partnerschaften zur Erreichung der Ziele
Umsetzungsmittel stärken und die Globale Partnerschaft für nachhaltige Entwicklung mit neuem Leben erfüllen

Die 17 Ziele können nur durch eine starke globale Partnerschaft erreicht werden. Regierungen, die Zivilgesellschaft und Unternehmen müssen gemeinsam an ihrer Umsetzung arbeiten. „Niemanden zurücklassen“, ist das Oberprinzip der Agenda 2030. Die UN-Mitgliedstaaten haben sich darauf verpflichtet, diejenigen zuerst zu erreichen, die am weitesten zurückliegen.

Vielleicht kann die Diskussion um die Restitution von Kulturgütern einen Beitrag zu einer Stärkung globaler Partnerschaften und einer gleichberechtigten Auseinandersetzung um die Vergangenheit sein. In ihrem Film „Risse in der Maske“ begleitet Filmemacherin Frances Calvert den Torres-Strait-Insulaner Ephraim Bani in europäische Museen auf der Suche nach den wertvollen Schildpattmasken, die im 18:/19. Jahrhundert von europäischen Expeditionen mitgenommen wurden. Er trifft auf eine Haltung zwischen Ignoranz und Hilflosigkeit, die viel Spielraum für einen Diskurs eröffnen könnten.

Der Spielfilm „Die Maske aus San“ von Jacques Sarasin erzählt die Geschichte einer Maske aus einem Pariser Museum. Als der Sohn des verstorbenen Eigentümers auf dessen Wunsch in die Heimat Mali zurückkehrt, findet er nicht nur das Geheimnis der Maske, sondern auch den Bezug zu seiner eigenen Geschichte wieder.

Siehe auch: https://17ziele.de/